Beitrag zur Kenntniss der pathologischen Anatomie der Idiotie / von N. M. Popoff.

  • Popoff, N. M.
Date:
[1893]
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Credit: Beitrag zur Kenntniss der pathologischen Anatomie der Idiotie / von N. M. Popoff. Source: Wellcome Collection.

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    XXVI. Beitrag zur Reiintuiss der pathologischen Anatomie der Idiotie. W^enn auch die Zeit unwiderbringlich vorüber ist, wo nach Gower’s Ausdruck zur genauen Bestimmung einer Hirnerkrankung die Ein- reihung derselben in die Kategorie der angeborenen vollständig genügte, so sind doch unsere Anschauungen über das Wesen der eine mangel- hafte Entwickelung des Centralnervensystems bedingenden Vorgänge noch lange nicht hinreichend bestimmt. Das Einzige, was wir zur Zeit kategorisch behaupten dürfen, ist, dass diese Vorgänge sehr ver- schiedenartig sein können, und dass die nähere Erforschung aller ihrer Arten als Problem einer noch nicht nahen Zukunft erscheint. Als Hauptgrund dieses Mangels unserer Kenntnisse muss die äusserste Mangelhaftigkeit unserer pathologisch-anatomischen Casuistik betrach- tet werden. Zwar finden sich immer öfter in der Specialliteratur der letzten Jahre Beschreibungen des Gehirns und des Rückenmarks von Idioten verzeichnet, aber meist betreffen dieselben höchst exquisite Fälle, wo schon makroskopisch gewaltige Abnormitäten wahrnehmbar waren. Solche Fälle, wenn auch als Beiträge zur Erforschung des Baues des Centralnervensystems dem Anatomen höchst willkommen, besitzen leider nur einen geringen Werth für die Untersuchung der im Centralnervensystem sich abspielenden Vorgänge. In letzterer Hinsicht scheinen mir die nicht zu scharf ausgeprägten, gewöhnlichen Fälle dei angeborenen oder frühzeitigen Nervensystemerkrankung viel wich- tiger zu sein, da man dabei vielmehr Aussichten hat, solche Altera- Von N. M. Popoff, ordentlicher Professor an der Kaiserlichen Universität Warschau. (Hierzu Taf. XII.)