Zur Aetiologie der Cholera asiatica : nach einem im Vereine der deutschen Aerzte in Prag gehaltenen Vortrage / von Ferdinand Hueppe.

Date:
[1889?]
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Credit: Zur Aetiologie der Cholera asiatica : nach einem im Vereine der deutschen Aerzte in Prag gehaltenen Vortrage / von Ferdinand Hueppe. Source: Wellcome Collection.

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    Sonderabdruck a. d. Prager Med. Wochenschrift. 1889. Nr. 12. Zur Aetiologie der Cholera asiatica. Nach einem im Vereine der deutschen Aerzte in Prag gehaltenen Vortrage. Von Ferdinand Hueppe. Die epidemiologischen Untersuchungen über die asiatische Cholera hatten bei der ersten grösseren, zur ersten Pandemie führenden Epi- demie in Indien eine zweifellose Abhängigkeit von örtlichen und zeit- lichen Momenten ergeben, nach denen man die Cholera zu den mias- matischen Krankheiten rechnen musste. Diese Auffassung wurde auch durch alle späteren Epidemien in Indien selbst und dann auch in an- deren Ländern als in der Hauptsache richtig erwiesen. Auch die Wan- derungen der Epidemie aus ihrem endemischen Bezirke sprachen nicht im Princip gegen diese Deutung, da man auch Pandemien .von Wechsel- fiebern kennen lernte. Isolirte Beobachtungen über gelegentliche directe Uebertragungen des Choleravirus zeigten jedoch, dass unter Umständen auch eine coutagiöse Verbreitung nicht von der Hand zu weisen war, so dass man sich bei uns allmälig mehr zur Vorstellung neigte, dass die Cholera eine miasmatisch - contagiöse Krankheit sei, weil gerade ausserhalb der indischen Heimat der Import von dort, also die Ueber- tragung von Keimen das Beängstigende war. Immerhin gehören zweifel- lose directe Uebertragungen, wie sic bei den contagiösen Krankheiten die Regel bilden, bei der Cholera überall zu den seltenen Ausnahmen und das Gebundensein an Ort und Zeit, das miasmatische Moment, beherrscht die Situation. Pettenkofer hat zuerst versucht, diesen scheinbaren Wider- spruch zu lösen, indem er nach Analogie mit einigen Beobachtungen an Schimmelpilzen annahm, dass die Choleraparasiten den Körper des Menschen in infectionsunfähigem Zustande verlassen, dann in den Bo- den kommen und dort bei Zusammentreffen geeigneter Bedingungen — örtliche und zeitliche Disposition — wieder virulent und infectionsfähig werden. Die Uebertragung vom Boden aus dachte er sich ausnahms-