Kasuistik des Schuchardt-Schnittes ... / Georg Haase.

  • Haase, Georg.
Date:
1904
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Kasuistik des Schuchardt-Schnittes ... / Georg Haase. Source: Wellcome Collection.

    6/32 (page 6)
    Gleichzeitig damit wollte er eine grössere Freilegung der Parametrien erwirken und einen besseren Zugang zu den Ureteren schaffen, deren Verletzung bei der ursprünglichen Methode keine Seltenheit gewesen war. Dies glaubte er mit einer Durchtrennung des Beckenbodens durch eine tiefe Scheidedamminzision zu erreichen. Zwar waren auch schon früher von einzelnen Gynäkologen derartige Incisionen nach Bedarf gemacht worden. Dieselben wurden mehr oder weniger schräg gegen das Tuber ischii ausgeführt und erzielten nur eine Dilatation des unteren Scheiderohres, während Schuchardt eine vollständige Freilegung der Scheide und des Scheidengewölbes bewirken wollte. In seiner Abhandlung „Über die paravaginale Methode der Exstirpatio uteri und ihre Enderfolge beim Uteruskrebs“ (Monatsschrift für Geburtshilfe und Gynä¬ kologie 1901 Bd. 13) schreibt er folgenderrnassen: „Während die von den Gynäkologen ausgebildete vaginale Methode der Exstirpatio uteri darin besteht, unter möglichster Schonung des Vaginalschlauches und der äusseren Geni¬ talien sich vermittels Specula den Zugang zur Portio offen zu halten, die Portio durch Zangen herabzuziehen und dann in mehr oder weniger mühsamer Weise den Uterus dicht an seinen seitlichen Grenzen nach Eröffnung des Douglas und Ablösung der Harnblase beiderseits von den Parametrien abzutrennen, erzwingt der Paravaginal¬ schnitt nach chirurgischem Grundsatz zunächst einen möglichst freien Zugang zu dem erkrankten Organ, indem ohne Rücksicht auf die konventionelle Schonung der äusseren Genitalien das Labium sinistrum und der ganze Vaginalschlauch samt dem Scheidengewölbe, das para¬ vaginale und pararectale Gewebe, der Musculus levator ani und coccygeus, das Zellgewebe der Fossa ischio rectalis, sowie die Haut des Dammes und der seitlichen Analgegend gespalten wird. Das Wesen des Paravaginal-