Zur Casuistik der congenitalen Neoplasmen / von F. Ahlfeld.

  • Ahlfeld, A.
Date:
[between 1870 and 1879?]
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Credit: Zur Casuistik der congenitalen Neoplasmen / von F. Ahlfeld. Source: Wellcome Collection.

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    v ' '-1 . v. 7 , 'll T| I t ., ■: ; (Separatabdruck a. d. Archiv f. Gynäkologie, Band XVI, Heft 1.) Zur Casuistik der congenitalen Neoplasmen. Von F. Ahlfeld. (Mit Abbildung Taf. III.) Am 26. Juli 1876 wurde der chirurgischen Klinik in Leipzig die S1^ Jahre alte A. Kitter aus Altscherbitz bei Schkeuditz übergeben. Das Kind war schlecht genährt, blass und bot als auffälligste Erscheinung dar einen sehr stark aufgetriebenen Leib, auf dem reichliche Venennetze sichtbar waren, und an Stelle der äusseren Schamtheile einen derben, theilweise exulcerirten Tumor. Im Wesent¬ lichen bestand dieser Tumor aus zwei Ahtheilungen, einer vorderen, der Gegend der Clitoris entsprechend, einer hinteren, an Stelle der hinteren Commissur. Durch tiefe Furchen und Spalten war der Tumor so zerklüftet, dass auf den ersten Anblick in ihm die Formen der kindlichen weiblichen Genitalien nicht wieder erkannt wurden. Mit einer Sonde konnte man 20 cm tief eindringen; mit dem Ka¬ theter wurden 410 ccm ammoniakalisch riechenden, eitrigen Urins abgenommen. Eine Untersuchung per anum ergab, dass das ganze kleine Becken von einer harten Geschwulst vollständig ausgefüllt wurde, die also auch das Kectum comprimirte. Die Drüsen der In¬ guinalgegend stark geschwollen. Ueber der Symphyse konnte man einen Tumor in das grosse Becken ragend nachweisen. Die Geschwulst an den Genitalien hatte in der Circumferenz 25 cm, an der vorderen Hälfte einen Querdurchmesser von 4,5 cm, an der hinteren Hälfte von 5 cm. Zwischen der vorerwähnten vorderen und hinteren Portion der Geschwulstmasse ragte ein sich hervor wölbender Tumor heraus. Ging man mit der Sonde vor demselben ein, so floss Urin, ging man hinter demselben ein, jauchige Massen. Das Kind litt an starken Diarrhoen. Es kam mehr und mehr herunter und starb am 20. August. Leider sind in der Krankengeschichte absolut keine Angaben über die Zeit vor der Aufnahme im Krankenhause enthalten. Es ist dies im höchsten Grade zu bedauern. 1