Bemerkungen zu einem Falle von primärem Lungencarcinom / von Prof. Dr. Ribbert.

Ribbert, Hugo, 1855-1920.

Date:: [1896?]

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Credit: Bemerkungen zu einem Falle von primärem Lungencarcinom / von Prof. Dr. Ribbert. Source: Wellcome Collection.

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u eruiren. Der Tumor entsteht aus einem umschriebenen kleineren der grösseren Bezirke und wächst von hier aus lediglich durch elbstständiges Vordringen in die Umgebung hinein, nicht aber so, ass die hier etwa vorhandenen Epithelien auch carcinomatös werden. Nach Siegert’s Fassung müsste man annehmen, dass las Carcinom ausser durch die Lymphbahnen sich auch dadurch usgedehnt habe, dass immer neue Alveolarepithelien in Wucherung eriethen. Dieser Vorstellung kann ich mich aber durchaus nicht pschliessen. Meiner Meinung nach ist hier wie in allen anderen fällen keine andere Deutung möglich, als dass von dem primären [rkrankungsheerde aus die Epithelien theils auf dem Wege der lymphgefässe im interstitiellen Bindegewebe sich ausbreiteten, theils jif der Innenfläche der luftführenden Räume immer weiter wuchsen, is sie schliesslich fast die ganze Lunge durchsetzten. So darf Iso aus den an den Alveolen festgestellten Verhältnissen nicht [if eine Metaplasie ihrer Epithelien und auf ein Hervorgehen des larcinoms aus ihnen geschlossen werden. Eine Entstehung des Irebses aus dem Alveolarepithel könnte daher nur dann als nach- pwiesen gelten, wenn es sich an der primären Entwickelungs- lelle des Tumors unzweifelhaft darthun liesse. Man wird also stets die ältesten Theile der Geschwulst unter- Ichen müssen, um hier %omöglich weiteren Aufschluss zu ge- Innen. Viel erwarten darf man freilich auch bei diesem Vorgehen Icht, denn es ist meist wahrscheinlich, dass durch regressive |etamorphosen, durch bindegewebige Wucherung, sowie durch die rtschreitende Proliferation des Epithels selbst die ursprünglichen prhältnisse verwischt sind. Immerhin dürfte man in manchen illen wenigstens noch einige Anhaltspunkte gewinnen können. So kr es auch bei unserem Object. Der oben erwähnte derbere, im Unterlappen befindliche Knoten, ir als der primäre Tumor angesehen werden musste, ergab näm- h folgende Verhältnisse. Seine feste Beschaffenheit verdankte einem dickfaserigen, dicht geflochtenen, narbenähnlichen Binde- jwebe, welches fleckweise durch Kohle pigmentirt war. Grössere [rch dasselbe hindurchziehende arterielle Gefässe zeigten Endarte- rtis obliterans bis zum völligen Verschluss. Der Charakter des [rcinoms war durch zahlreiche, kleinere und grössere, vielgestaltige [veolen deutlich ausgeprägt, die durch polymorphe, vorwiegend [er in die Länge gezogene, cylindrische und keulenförmige Epi- plien ausgefüllt wurden. In vielen Räumen sassen diese in mehr [er weniger regelmässiger Anordnung nach Art eines Cylinder- ithels dem Bindegewebe auf. An einer Stelle war dieses Ver- llten ganz besonders ausgeprägt. Hier fanden sich zahlreiche, lifangreichere, gruppenweise gelagerte Hohlräume, die durch ein liönes, kurz cylindrisch.es und oft etwas keulenförmiges Epithel in Lisch er Weise ausgekleidet wurden und hier und da papilläre Ihebungen nach innen zeigten. Das Lumen wurde durch regellos geordnete Zellen ausgefüllt.