Die Athmungsgymnastik bei der Lungentuberkulose / von Henry Hughes.

  • Hughes, Henry, 1860-
Date:
1894]
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Credit: Die Athmungsgymnastik bei der Lungentuberkulose / von Henry Hughes. Source: Wellcome Collection.

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    No, w F ac 0 I 14 ! i r r~~~ j iä&SS&SES&i&Si: C^JS^IJQSSaatB^Slä^^il^^ aus „Blätter für klinische Hydrotherapie“ 1894, Nr. 8. , ® ■'H K\ ■£n 1% ■ m \ Die Athmungsgymnastik bei der Lungentuberkulose. Von Dr. med. Henry Hughes, Arzt in Bad Soden a. T. Vor vierzig Jähren herrschte in der Wissenschaft und bei den Laien unwider¬ sprochen die Meinung, dass alle Patien¬ ten, welche von Lungentuberkulose be¬ fallen seien, stetig, wenngleich öfters langsam, an Körpergewicht abnähmen; daher rührt auch der schreckenerregende Karne Schwindsucht. Dank den Bestre¬ bungen Brehmer’s hat die moderne Medicin diesen Wahn zerstört, und viel fach wird jetzt der Erfolg einer Luft cur nach den Pfunden geschätzt, welche der Patient seinem früheren Gewichte zulegt. Gleichwohl ist dieser Mass¬ stab nicht zuverlässig; so werth¬ voll auch die Gewichtserhöhung er¬ scheint, so gewährt sie doch niemals eine genaue Kenntniss vom Zustande des Körpers und insonderheit der Lunge. Hier wüe überall müssen sämmtliche Sym¬ ptome zu einem einheitlichen Krankheits¬ bilde verschmelzen. Ein zweites, äusserst wichtiges Moment für die Beurtheilung des Krank¬ heitsverlaufes bildet der Grad und die Ausdehnung der Lungeninfiltration. Noch heutzutage ist bei den Laien, aber auch bei vielen praktischen Aerzten die An¬ sicht, verbreitet, dass die Infiltrationen niemals zurückgehen, sondern beständig wachsen ; bei jedem neuen Katarrh rückte die Infiltration weiter nach den unteren Lungentheilen vor. Ja, als die Tuber- culinbehandlung im Schwünge war, las man öfters den Ausdruck der Verwunde¬ rung, weil sich die Dämpfungen hie und da aufgehellt hätten. Dergleichen Erfah¬ rungen konnte man schon vor der Entdeckung des Tuberculins ge¬ winnen. Ehedem bin ich voll grössten Misstrauens an diese Frage her¬ angetreten, habe aber im Laufe der Jahre gefunden, dass sich bisweilen die Infil¬ trate in der That aufhellen. Besonders bei jüngeren Individuen und solchen, welche Bergsteigeübungen vorgenommen, kann man diese Beobachtung machen. Aus dieser Wahrnehmung zog ich den Schluss, dass durch kräftige Atliem- bewegungen die Verdichtungen der Lunge wieder gelöst werden. Deshalb stellte ich viele Jahre hindurch metho¬ dische Untersuchungen an ; je mehr ich mich mit dieser Frage beschäftigte, desto stärker wuchs bei mir die Ueberzeuamna* dass die meisten tuberkulösen Infiltrate derart zum Schwund gebracht werde n k önne n, dass sie percutorisch nicht mehr nachweisbar sind. Selbstverständ¬ lich ist man ebenso wenig im Stande, Cavernen, Schwarten oder Narben¬ bildungen, wie luetische Defecte oder Vernarbungen in normale Verhältnisse I 1