Experimentelle Prüfung der zur Drucksinn-Messung Angewandten Methoden nebst Angabe einer neuen Verbesserten Methode / von Dr. Bastelberger.

Date:
1879
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Credit: Experimentelle Prüfung der zur Drucksinn-Messung Angewandten Methoden nebst Angabe einer neuen Verbesserten Methode / von Dr. Bastelberger. Source: Wellcome Collection.

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    So legte er beispielsweise auf die Volarseite der mittleren drei Finger vier Unzen und auf die Mitte des Unterarms fünf Unzen: der Druck schien gleich. Legte er nun ferner Gewichte auf den Unterarm zu, so musste er bis auf sieben Unzen steigen, bis endlich eine deutliche Gewichtsdifferenz wahrgenommen wurde u. s. w. Ausser diesem, wie E. H. Weber selbst zugibt, wenig exakten oder doch ziemlich unpraktischen Verfahren wendete er nun noch ein zweites an, indem er nämlich auf die zu prüfende Hautstelle abwechselnd zwei Gewichte nach einander auflegte imd nun beobachtete, einen wie kleinen Gewichtsunterschied man noch zu erkennen im Stande ist. Man erhält hiedurch die Fein- heit des Drucksinnes an der betreffenden Hautstelle gleichsam in einer absoluten Zahl ausgedrückt. Dieses Verfahren an anderen Körperstellen wiederholt, lässt einen Vergleich über die Feinheit des Gefühles für Druckdifferenzen an den verschiedenen Stellen zu. Bei allen diesen Versuchen wendete er nun mehrere Cautelen an, um möglichst die Fehler in der Bestimmung zu vermeiden. Vor allem wurde der betreffende Theil, Arm, Bein etc., platt auf eine unnachgiebige Unterlage gelegt und bestens unterstützt und fixirt, um jede Muskelkontraktion zu verhüten. Er fand eben, dass die Zahlen wesentlich anders ausfielen, wenn er den Unter- suchten gestattete, den Drucksinn der Haut auch noch durch den Muskelsinn zu unterstützen und sagt darüber folgendes (Wagner Handw. d. Phys. III, 2, pag. 546): »Es ist sehr interessant für die Lehre vom Tastsinne und Gemeingefühle, dass wir neben dem Tastorgan noch eine zweite Klasse von Organen besitzen, welche uns von der Grösse des auf unseren Körper einwirkenden Druckes oder Zuges eine Vor- stellung verschaffen: die unserem Willen gehorchenden Muskeln nebst den Nerven und deren Centraiorganen. Aus dem Gefühle der Anstrengung derselben, wenn wir ein Gewicht heben, und aus dem Gefühle der Anspannung derselben, wenn ein Gewicht an unseren erschlafften Gliedern zieht und dadurch die Muskeln dehnt, schliessen wir auf die Grösse eines auf uns wirkenden Gewichtes oder auf die Grösse des Widerstandes, den wir bei der Bewegung unserer Glieder überwinden müssen.«