Krebsforschung.

Date:
[between 1900 and 1909?]
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Credit: Krebsforschung. Source: Wellcome Collection.

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    SEPARAT-ABDRUCK AUS Encyciopädische Jahrbücher der gesamten Heilkunde. Neue Folge, 7. Bd. Herausgeber: Prof. Dr. ALBERT EULENBURG in Berlin. Verlag: URBAN & SCHWARZENBERG in Berlin und Wien. Krebsforschung. Vorkommen von Krebs und Über¬ tragungsversuche bei Tieren. Das Vorkommen des Krebses bei Tieren ist lange bekannt. Hunde erkranken sogar nach Schütz häufiger als Menschen. So kommen z. B. in Berlin auf 10.000 Hunde jährlich 50 Krebs¬ fälle. Doch ist es zweifelhaft, ob es echte Karzinome sind; in den Sticker- schen Fällen handelte es sich um Sarkome. Beinahe so häufig wie der Mensch erkrankt das Pferd an Krebs, seltener die anderen Haustierer Rinder, Katzen, Schweine, Schafe, Ziegen. Auch bei Vögeln und Fischen zeigt sich der Krebs. Bei Pferden sitzt der Krebs gewöhnlich an der Oberkieferhöhle, manchmal an der Lippe; bei anderen Haustieren ist diese beim Menschen so häufige Form sehr selten (v. Düngern-Werner1). Am besten studiert ist der Krebs bei Mäusen und Ratten. Daß bei Mäusen der Krebs vorkommt, ist bekannt seit Morau.2) Ihm gelang es auch, den Krebs von einer Maus auf andere Mäuse zu übertragen, aber seine Untersuchungen fanden nicht genügende Beachtung. Die experimentelle Krebsforschung datiert seit jenem Tage 1901, da Jensen 3) eine krebskranke Maus fing, von dieser Maus Übertragungen auf andere Mäuse machte und dabei entdeckte, daß mit abgeschwächtem Krebs vorbehandelte Mäuse immun wurden, und auch schon eine Serumtherapie des Krebses inaugurierte. Weiter ausgebaut und vervollständigt wurden seine Untersuchungen insbesondere durch Ehrlich und seine Schüler, durch v. Leyden und seine Schüler, durch Bashford, ferner durch Borrel u. a. Was nun den Krebs der Mäuse anbelangt, so handelt es sich stets um erwachsene Weibchen; bisher ist, soweit mir bekannt, niemals bei einer männlichen Maus Krebs gefunden worden. Meist sitzt der Krebs in der Gegend der Brustdrüse oder an der Schulter und an der Vulva, in einem Falle (Hertwig und Poll4) saß er auf der Dorsalseite des Tieres, auf der Schulter bis zum Nacken hin. Diese Lokalisierung könnte einen Zweifel auf- kommen lassen, ob es sich um eine Spontanmaus gehandelt habe, d. h. um eine Maus mit spontan entstandenem Tumor, da die weißen Mäuse aus Züchtereien gewonnen wurden. Aber auch bei grauen Mäusen, die nicht als Handelsartikel gezüchtet werden, kommen Geschwülste vor, die keine Be¬ ziehungen zur Milchdrüse erkennen lassen. So beschrieben Hertwig und Poll eine Maus, die zwei Geschwülste hatte, eine kleinere, erbsengroße, rechts hinter der Körpermitte, und eine kirschgroße weiter vorn links. Die meisten Mäusekrebse gehören zu dem Carcinoma simplex alveolare (Apolant5). Es kommen aber auch Zystoadenome vor mit ausgedehnten Hämorrhagien, ferner Übergänge verschiedener Arten. Das spontane Vorkommen von Ge¬ schwülsten bei Mäusen ist O'O3°/0 (Bashford6). Was nun die Transplantationsfähigkeit der Krebsmäuse anbe¬ langt, so sind die Primärtumoren, auch Spontantumoren genannt, schwer transplantabel. Am wenigsten tränsplantabei sind die hämorrhagischen Ge-