Arbeiten aus dem Physiologischen Laboratorium der Würzburger Hochschule : IV Lieferung / herausgegeben von A. Fick.

Date:
1878
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Credit: Arbeiten aus dem Physiologischen Laboratorium der Würzburger Hochschule : IV Lieferung / herausgegeben von A. Fick. Source: Wellcome Collection.

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    einen solchen die Erregungswelle am reinsten und ungestörtesten zu Stande kommt, da der überaus flüchtige Oeffnungsinduktionsschlag andere Modificationen des Nerven neben der Erregungswelle jedesfalls nur in sehr geringem Grade hervorbringt. Es werden daher meine Versuchs- ergebnisse mit denen Willy's nicht ohne Weiteres vergleichbar sein, da er als reizende Momente Schluss und Oeffnung eines deu Nerven dauernd durcbfliessenden Stromes angewendet hat. Dabei sind die Verhältnisse weniger einfach, denn der dauernd fliessende Strom kann schon während der Zeit, welche die Erregungswelle nöthig hat, eine ansehnliche Nerven- strecke zu durchmessen diese derart elektrotonisch modificiren, dass die Erregungswelle bei ihrer Fortpflanzung erhebliche Aenderungen ihrer In- tensität erleiden kann. Auf diese Ueberlegung hat schon Pflüger die Er- klärung der altbekannten Erscheinung des Ausbleibens der Schliessungs- zuckung bei starkem aufsteigendem Strome gegründet. Es ist daher sehr wohl möglich, dass die von Willy beobachtete Erscheinung ähnlich zu erklären ist, dass bei Schliessung des aufsteigenden Stromes ein um so stärkerer Strom zur Auslösung einer Zuckung erforderlich ist, je länger die durchflossene Nervenstrecke ist. Man könnte nämlich annehmen, dass bei der längern Nervenstrecke zwar die Erregungen an Ort und Stelle — an der Kathode — stärker ist, als bei gleichem Strome und kürzerer Nervenstrecke, dass aber diese Erregungswelle an den peripheren Enden des Nerven schwächer ankommt, als bei kürzerer Nervenstrecke, weil sie eben die längere im Anelektrotonus begriffene Strecke zu passiren hat Im Sinne dieser Erklärung wird man auch vermuthen dürfen, dass die Schliessungszuckung des aufsteigenden Stromes, bei längerer Nervenstrecke, schon für einen geringeren Werth der Stromstärke ausbleiben müsse als bei kurzer Nervenstrecke. Die ebenfalls von Willy beobachtete Erscheinung, dass auch der Entstehung der Oeffnungszuckung, bei aufsteigendem Strome, die Ver- längerung der durchflossenen Strecke ungünstig ist, wüsste ich allerdings fürs erste nicht durch die Pflüger'sehen Anschauungen mit der Annahme in Einklang zu bringen, dass überall die Erregung an Ort und Stelle durch Verlängerung der durchflossenen Strecke begünstigt wird. Soviel dürfte aber sicher sein, dass man, wie schon angedeutet, bei Anwendung des Oeffnungsinductionschlages als Reiz, am ersten darauf zählen kann, in der Wirkung auf den Muskel ein annulierend richtiges Mass für die Intensität der Erregung an Ort und Stelle, wo sie ursprüng- lich entsteht, zu haben, und dass daher die Verwendung des Oeffnungs- induktionsschlages als Reiz bei allen Untersuchungen zu empfehlen ist,