Die Infektiosität der bösartigen Geshwülste / von Ferdinand Blumenthal.

Date:
[1910?]
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Credit: Die Infektiosität der bösartigen Geshwülste / von Ferdinand Blumenthal. Source: Wellcome Collection.

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    unter 60 von Geschwülsten frei erwiesenen Mäusen, von denen allmählich fast monatlich neue Mäuse an Spontantumoren erkrankten. Die Erkrankung trat also fast epidemieartig auf. Alle Erkrankungen erfolgten bei demselben Mäusestamm und betrafen weibliche Tiere. Will man diese Erscheinung durch hereditäre Einflüsse erklären, so muß man annehmen, daß durch die konstante Inzucht der Tiere in demselben Käfig schließlich eine familiäre Disposition entstanden sein sollte, die allmählich in exzessiver Weise gesteigert wird. Das scheint mir doch etwas gezwungen zu sein. Dies empfand wohl auch T h o r e 1, und er meint daher, daß in dieser von ihm beschriebenen Endemie mit ihrem geradezu explosionsartigen Ausbruch noch am ehesten daran gedacht werden konnte, ob nicht vielleicht irgendwelche infektiöse Schädlichkeiten, die in dem betreffenden Käfig vorhanden waren, die Schuld an dem Ausbruch trügen. Dagegen will J e n s e n x) das häufige Auftreten von Krebsendemien nur in Zusammenhang bringen mit der Vererblichkeit des Mäusekrebses, denn er beobachtete unter einem englischen Mäusestamm eine Reihe spontaner Geschwülste, während in demselben Zeitraum keine solchen unter dänischen Mäusen auftraten, die in denselben Räumen und unter denselben Verhältnissen gehalten wurden. Diese Tatsache spricht aber nicht gegen die In¬ fektionslehre, da, wie Leonor Michaelis nach¬ gewiesen hat, Tumoren Berliner Mäuse bei däni¬ schen nicht angingen und umgekehrt, eine Tat¬ sache, welche auch für Mäuse anderer Herkunft seitdem bestätigt worden ist. Das zweite Beispiel Jensen’s ist folgendes: Von einer trächtigen Krebsmaus gelang es, im ganzen etwa 50 zu 4—5 Generationen gehörende Mäuse groß zu bringen. Keine derselben bekam Tumor. Dagegen hinter¬ ließ eine spontane Krebsmaus 4 Junge, von denen eine ein enormes intraabdominelles Rundzellen- h Zeitschr. f. Krebsf. Bd. 7.