Ein Beitrag zur Casuistik der Struma maligna ... / vorgelegt von Sigmar Glaser.

  • Glaser, Sigmar.
Date:
1896
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Credit: Ein Beitrag zur Casuistik der Struma maligna ... / vorgelegt von Sigmar Glaser. Source: Wellcome Collection.

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    Leider fehlt bei den meisten Fällen der histolo¬ gische Befund, sodass Kaufmann bis zum Jahre 1879 in der ganzen Litteratur nur 4 Carcinome und 1 Sar- com mit histologischer Beschreibung finden konnte. Derselbe Autor publizierte aber gleichzeitig aus dem Inselspitale in Bern 11 Carcinome und 3 Sarcome und später noch sechs weitere Carcinomfälle. In der fol¬ genden Zeit finden wir ausser den Publikationen ein¬ zelner Fälle noch grössere Arbeiten über diesen Gegen¬ stand von Bircher, Braun und besonders eine sehr umfassende Abhandlung von Wölfler, der unter an¬ derem auch die Histiogenese der malignen Struma ins Auge fasst. Aus allen diesen Veröffentlichungen lässt sich bis heute für die Kenntnis der malignen Struma das fol¬ gende entnehmen: Die Struma maligna ist eine seltene Erkrankung, die fast nur in Kropfgegenden beobachtet wird. In kropffreien Ländern ist sie äusserst selten; deshalb stammen auch die meisten Arbeiten über diesen Gegenstand aus Gegenden mit Kropfendemie. Nach Kaufmann befällt sie im Gegensatz zum gutartigen Kropf meistens Männer, Bircher und Braun glauben dagegen, ein häufigeres Vorkommen beim weib¬ lichen Geschlechte beobachtet zu haben. Dieser Unter¬ schied in den Ansichten lässt sich wohl leicht verstehen, wenn man bedenkt, dass bis dahin nur eine geringe Anzahl von malignen Strumen publiziert worden ist. In der Mehrzahl der Fälle entwickeln sich die bös¬ artigen Neubildungen in einer schon vorher strumös entarteten Drüse, nur ausnahmsweise wurde ein Car- cinom oder Sarcom der normalen Schilddrüse beobachtet; deshalb spricht man auch immer von einer Struma car- ciuomatosa oder sarcomatosa. Von den beiden Arten