Über Riesenzellensarkome der weiblichen Brustdrüse ... / von Otto Manz.

  • Manz, Otto.
Date:
1894
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Credit: Über Riesenzellensarkome der weiblichen Brustdrüse ... / von Otto Manz. Source: Wellcome Collection.

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    6 den Orfc ihres Erscheinens wählerisch , wenngleich nicht exklusiv erweisen — sollten wir da nicht doch an spezifische, ätiologische Momente denken, die eine ganz eigentümliche Bedeutung besitzen und wohl verdienen, durch einen Sondernamen hervorgehoben zu werden1)? Ein Blick auf die tuberkulöse Riesenzelle könnte uns in dieser Annahme nur bestärken. Bekanntlich ist die eigentliche Domäne des Riesenzellensarkoms das Knochensystem, und es liegt nahe , hier einen Zusammenhang mit den physiologischen „ Myeloplaxen“ zu vermuten; die Art aber dieses Zusammenhangs, wenn er besteht, erscheint völlig dunkel; denn dass von einer einfach hyperplastischen Wucherungsform nicht die Rede sein kann, wird schon von Virchow2) scharf betont. Gesetzt indessen, wir kämen auf jenem Wege weiter, es Hessen sich Beziehungen irgend welcher Art zwischen normaler und sarkomatöser Riesenzellenbildung im Knochengewebe aufdecken, so wäre die Auf¬ gabe nur halb gelöst. Denn Riesenzellensarkome wachsen, wenn gleich viel seltener, dennoch thatsächlich auch auf nicht knöcherner Grundlage. Bereits Virchow3) stellt eine Gruppe solcher Fälle zusammen, und viele neueren Beobachtungen sind hinzu¬ getreten. A priori lassen sich vom histologischen, wie vom ätiologischen Gesichtspunkt je zwei Modi der Riesenzellenentwickelung in Ge¬ schwülsten aufstellen; in wie weit jeweils der eine ausschliesslich oder beide nebeneinander Vorkommen, darüber wissen wir bis heute wenig. Ebenso wie Langhans4) bei seinen Studien über das tuberkulöse Analogon, sah auch Strobe5) in Knochensarkomen sowohl Bilder, welche die Entstehung aus je einer mononukleären Zelle (durch Kernteilung ohne nachfolgende Protoplasmateilung) sicher stellen, als auch solche, die eine Verschmelzung, einen Zusammenfluss verschiedener einkerniger Elemente wahrscheinlich machen. Im ätiologischen Sinne aber stehen wir vor der Alternative: Sind die Riesenzellen als Erzeugnisse einer fortschreiten¬ den Wucherung oder als Wirkungen einer regressiven Gewebsmeta- morphose zu erachten? Oder aber dürfen wir an beide Entstehungs- 1) Vergl. Billrot h. Die allgemeine chirurg. Pathologie und Therapie 10. Aufl. S. 835 ff. 2) Virchow. Die krankhaften Geschwülste. II. S. 836. 8) A. a. 0. 4) Virchow’s Archiv. XLII. S. 382 ff.