Über zwei Fälle von primärem Scheidensarkom bei kleinen Kindern ... / von Conrad Frick.

  • Frick, Conrad (Konrad Heinrich Hartmann), 1864-
Date:
1888
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Credit: Über zwei Fälle von primärem Scheidensarkom bei kleinen Kindern ... / von Conrad Frick. Source: Wellcome Collection.

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    oben zu 'Umschnitten und das übrige mit dem scharfen Löffel herausbefördert. Die nicht unerhebliche Blutung wird mittelst Umstechung gestillt, die Wundfläche wurde mit Argent. nitric. geätzt und die Scheide nach gründlicher Desinfektion durch Jodoformgaze austamponirt. Der Heilungs-Verlauf war ganz reaktionslos. Zwei Wochen nach der Operation fingen die labia majora und minora allmählich an anzuschwellen und hier und dort knotige Verdickungen zu zeigen: einen Monat nach der Ope¬ ration hatte diese Schwellung noch mehr zugenommen, und die ganze Scheide war sehr stark ausgedehnt durch eine Neubildung von ähnlicher Beschaffenheit, wie die vor einem Monat ent¬ fernte Geschwulst. Der Tumor ging jetzt von beiden Vagi¬ nalwänden aus, am meisten von der rechten. — Eine zweite Operation wurde nicht vorgenommen; das Kind starb im Juli desselben Jahres, also 3 — 4 Monate nach der Operation.1 Die in Spiritus auf bewahrte, durch die Operation entfernte Geschwulst wiegt 9 g und zeigt folgende Verhältnisse: Sie ist 4,2 cm lang, 3,4 cm breit, 1,9 cm dick, ungestielt und sitzt auf einem 1 Quadratcentimeter grofsen Stücke der Vaginalwand. Ihr äufseres Aussehen gleicht einer dicht von Beeren besetzten reifenden Weintraube. Der Tumor besteht aus einer sehr grofsen Anzahl kleinerer (stecknadelkopf- bis linsen- grofsen) und einigen gröfseren (erbsen- bis weinbeerengrofsen) Polypen, welche alle auf Stielen von wechselnder Länge sitzen und sich nach der Scheidenwand hin zu einer breiteren Fleisch¬ masse vereinigen. Die gröfseren Polypen bieten wiederum ein gelapptes Aussehen dar, während die kleineren nur ganz geringe Einkerbungen erkennen lassen. 1) Icli verdanke diese Notizen der Freundlichkeit des Herrn Dr. Roosen- burg im Haag, welcher bei seiner Anwesenheit in Halle der Operation des gleich zu beschreibenden Falles II beiwohnte und später die Güte hatte, die Krankengeschichte und das Spirituspräparat des von ihm beobachteten und operirten Kranken an Herrn Privatdocenten Dr. Schuchardt zu sen¬ den. Letzterer machte auf dem in Halle a. S. im Mai 1888 stattgefundenen Kongrefs der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie von den beiden Fällen Mitteilung und stellte das geheilte Kind Kietze vor. 1*