Missed labour, missed abortion / von Ludwig Kleinwächter.

  • Kleinwächter, Ludwig, 1839-1906.
Date:
[between 1880 and 1889]
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Credit: Missed labour, missed abortion / von Ludwig Kleinwächter. Source: Wellcome Collection.

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    SEPARAT-ABDRUCK AUS DER REAL-ENCYCLOPÄDIE DER GESAMMTEN HEILKUNDE. Encyclopädische Jahrbücher V. Band. Mediciniscli-chiiurgisches Handwörterbuch für praktische Aerzte. Zweite, umgearbeitete und vermehrte Auflage. Herausgeber: Prof. Dr. ALBERT EULENBURG in Berlin. Verlag: URBAN & SCHWARZENBERG in Wien und Leipzig. Missed laliour, Missed abortion. Von Prof. Dr. Ludwig Meinwächter in Czcrnowitz. 1 Nach dem von Oldham *) cingefithrten Terminus soll man unter „Missed labour“ die bleibende Retention der abgestorbenen, intrauterinal gelagerten, bereits älteren oder reifen Frucht verstehen, den gänzlich ausbleibenden Eintritt der Wehenthätigkeit oder den Eintritt einer solchen, die aber zu keiner Geburt führt, da die Thätigkeit des Uterus wieder erlischt. Die Geburt soll dauernd unterbleiben, der Uterus gewissermassen vergessen, seinen Inhalt auszutreiben. Unter „Missed abortion“ dagegen soll man dio mehrmonatliche, ins- besondere die über die normale Schwangerschaftsdauer währende Retention der vorzeitig und namentlich innerhalb der ersten 3—4 Monate altgestorbenen in- trauterinal gelagerten Frucht verstehen. Es giebt wenige Capitol in der Geburtshilfe, über welche die Ansichten so schwankend und einander widersprechend sind, wie das des Missed labour. Müller -) und Angus Macdonald ■) beispielsweise leugnen die Möglichkeit des- selben principiell, während ihn W. A. Freund *), Veit c), Iyüstner «) u. A. an- nehmen. Auffallend ist jedenfalls der Umstand, dass aus dem Ende des vorigen und dem Beginne dieses Jahrhunderts relativ viele einschlägige Fälle mitgetheilt werden, die Zahl derselben aber parallel den Fortschritten der pathologischen Anatomie immer mehr und mehr abnimmt und es Kliniker aus der neuesten Zeit giebt, denen jahraus jahrein ein grosses klinisches Material durch die Hände gellt, die aber nie einen Fall von Missed labour gesehen haben wollen (Braun7)- Da aber auch diejenigen, die einschlägige Fälle beobachtet haben wollen, immer nur vereinzelte solche sahen, so lässt sich die umstrittene Frage des Vorkommens oder Nichtvorkommens des Missed labour nicht auf dem Wege der Beobachtung respectivc der Erfahrung lösen, sondern nur auf dem der Kritik der bekannten 'alle, unterstützt durch die eigene Erfahrung, gewonnen an der Hand selbst beobachteter Fälle. Müller schiesst ganz entschieden über das Ziel, wenn er keinen ein- z!gen Fall von intrauteriner Retention der abgestorbenen Frucht gelten lassen will und die Mehrzahl der bekannten Fälle als Extrauteringraviditäten deutet Das Gleiche gilt von Angus Macdonald , der wieder die Anschauung vertritt < ass es sich in der Mehrzahl der Fälle um eine Gravidität im verschlossenen i ;i( imentären Ilorno eines Uterus hi cor nix gehandelt habe. Damit soll aber anderer- - its durchaus nicht geleugnet werden, dass bezüglich einiger und namentlich mancher der älteren Fälle der Eine wie der Andere im Rechte sein dürfte. Kleinwächter.