Die sacrale Methode der totalen Exstirpation des carcinomatösen Uterus / von M. Schede.

  • Schede, Max, 1844-1902.
Date:
1890
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Credit: Die sacrale Methode der totalen Exstirpation des carcinomatösen Uterus / von M. Schede. Source: Wellcome Collection.

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    nicht mehr möglich schien, vielleicht selbst die, einen principiellen Fort- schritt anzubahnen. In Bezug auf die Indicationsstellung für die Totalexstirpation stand ich von jeher und stehe ich noch heute rückhaltlos auf dem Standpunkt, den Schauta vertritt (Arch. für Gynäkologie 31, t). Ich würde — natür- lich die Möglichkeit der Operation überhaupt vorausgesetzt — bei jedem sicher diagnosticirbaren Carcinom des Uterus die Totalexstirpation machen und jede Partialoperation verwerfen, aus denselben Gründen, aus denen z. B. die isolirte Exstirpation von Carcinomknoten aus der Mamma mit Recht allgemein verlassen ist, und bei jedem noch so kleinen Mamma- carcinom ohne jedes Bedenken die sorgfältigste Entfernung der ganzen Milchdrüse und die sorgfältigste Ausräumung der Achselhöhle vorge- nommen wird, als das unzweifelhaft Richtige und Rationelle. Und nach der andern Seite sollte die Operation überall da gemacht werden, wo man noch hoffen kann, alles Kranke zu entfernen, ohne das Leben direct erheblich zu gefährden und ohne Verletzungen zu schaffen, die einer Heilung nicht mehr fähig sind, und deren Folgen das Leben kaum we- niger bedrohen und seinen Genuss kaum weniger beeinträchtigen, wie ein bestehendes Carcinom. Freilich wäre es das beste, wenn uns Erörterungen nach der letz- teren Richtung dadurch erspart würden, dass die Frauen sich frühzeitig untersuchen Hessen und die Aerzte frühzeitig die Diagnose stellten und die Totalexstirpation veranlassten. Die Mortalität würde sich bald von 0 nicht mehr viel unterscheiden und die endgiltigen Heilungen würden wahrscheinlich in sehr hohem Grade an Zahl zunehmen. Angesichts der leider noch immer bestehenden Thatsache aber, dass sicherlich weit mehr als die Hälfte der an Uteruskrebs erkrankten Frauen ärztliche Hülfe erst nachsuchen, wenn die günstige Zeit für eine Radicaloperation schon längst verstrichen ist, wenn die Scheide zum Theil mit ergriffen, der Uterus nicht mehr ganz beweglich, die Parametrien nicht mehr frei, vielleicht gar schon retroperitoneale Drüsen ergriffen sind — angesichts dieser Thatsache, meine ich, wird schwerlich jemand das Bestreben tadeln wollen, wenn irgend möglich die Grenzen unsres Könnens noch weiter hinauszuschieben, um auch von diesen unglücklichen Frauen, die ein vorsichtiger Operateur ihrem Schicksal überlässt, vielleicht noch einen Theil zu retten. Wer aber immer versucht hat, Uteruscarcinome von der Vagina aus zu exstirpiren, die den Bedingungen nicht mehr entsprechen, welche von den Anhängern einer strengen Beschränkung auf die völlig uncom- plicirten Fälle gefordert werden, hat auch die enormen Schwierigkeiten kennen gelernt, mit denen der Operateur auf Schritt und Tritt zu kämpfen hat. Schon die einfache Verkürzung der Parametrien als Folge alter Entzündungsvorgänge, die narbige Schrumpfung der Ligamenta lata und sacro-uterina bedingt bekanntlich eine enorme Erschwerung der Operation, i *