Arzteweihnachten und -Silvester : eine medizingeschichtliche Umschau / von Walter Artelt.

  • Artelt, Walter, 1906-
Date:
1952
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Credit: Arzteweihnachten und -Silvester : eine medizingeschichtliche Umschau / von Walter Artelt. Source: Wellcome Collection.

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    Hl kika ^tiicuxcLb' u\JL UzujcJwtfulntu Sonderdruck! ' UJ. - MEDIZINISCHER äv.a.qs, VlONATSSPIEGEL Eine Zeitschrift für den Arzt HERAUSGEBER: E. MERCK, CHEMISCHE FABRIK, DARMSTADT HEFT 8 • DEZEMBER 1952 ^e3tetüeit)nad)ten unb ^(ilueftec @inc mebte'ingefttjid/tHdie Umfctjau Von Prof. Dr. WALTER ART ELT, Frankfurt a. M. |Am 31. Dezember 1760“, steht unter der orrede einer der klassischen Schriften der ledizingeschichte, deren umständlicher Titel Inventum novum ex percussione thoracis umani ut signo abstrusos interni pectoris lorbos detegendi“ erkennen läßt, daß es sich ier um etwas Neues handelt, für das noch Sie Begriffe fehlen. Der Wiener Arzt Leo¬ old Auenbrugger gibt in knappen, rägnanten Leitsätzen die von ihm erfundene ‘erkussion bekannt. Das bedeutungshafte )atum unterstreicht das Besondere des schma- ;n Schriftchens, das der inneren Medizin neue Vege weisen sollte. Freilich nicht schon in iem Jahre, das dem Silvestertage folgte, wie ier Autor wohl gehofft haben mag, sondern rst ein knappes halbes Jahrhundert später, ,1s Napoleons Leibarzt Corvisart sich zu sei- lem Wegbereiter machte. Oie Jahreswende ist eine Zeit rückschauender Besinnung und vorausblickender Entschlüsse. >o entscheidet sich 22 Jahre später der junge ^.rzt E r nst Ludwig Heim, Kreis- >hysikus in Spandau, um die Mitternachts- ;tunde des neuen Jahres 1783 „in stiller, lächtlicher Unterhaltung“ mit seinem Freunde Stubenrauch, jene Berliner Praxis zu begin- len, die ihn in fünf Jahrzehnten zum popu¬ lärsten Arzte der Hauptstadt machen sollte. Nach zwei Jahren, Silvester 1784, schreibt er einen Rechenschaftsbericht in sein Tagebuch, getragen von Gottvertrauen, froher Zuver¬ sicht und Zufriedenheit: „Was ich am Schlüsse des vorigen Jahres von der Vorsehung erbat, mir nämlich so viel zutheil werden zu lassen, als ich zum Lebensunterhalt gebrauchte, ist erfüllt worden. Ich habe in diesem Jahre mit den Meinigen keinen Mangel gelitten, viel¬ mehr Überfluß in allem gehabt. Mit meinen Einkünften bin ich vollkommen zufrieden. Meine Frau und Kinder haben einer guten Gesundheit genossen. Die Zahl meiner Freunde hat sich vermehrt. Als Arzt bin ich hinreichend beschäftigt gewesen, meine Kenntnisse habe ich in vielen Stücken erwei¬ tert, in meinen Curen habe ich fast kein Un¬ glück, wohl aber viel Glück gehabt. Alle diese großen Wohlthaten, so mir Gott erzeigt hat, erkenne ich mit dankbarem Herzen. Der Verlust der Hofmedicusstelle bei der Prin¬ zessin Amalie hat mir keinen Schaden gethan. Mein Einkommen hat darunter nicht gelitten, und an den Kranken habe ich nicht bemerkt, daß sie mir dieses Unfalls wegen geringeres Vertrauen schenkten. Für meine Person aber habe ich offenbar gewonnen, denn ich schicke mich für keinen Hof, ich habe dazu nicht Politur genug. Besser passe ich für gemeine, gutdenkende Menschen, die in mir den Arzt zu schätzen wissen, ohne einen feinen Mann zu verlangen. Mag mich der Himmel ferner