Ueber Heilversuche bei malignen Geschwülsten mit Erysipeltoxinen / von Dr. Czerny.

  • Czerny, V. (Vincenz), 1842-1916.
Date:
[between 1895 and 1899?]
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Credit: Ueber Heilversuche bei malignen Geschwülsten mit Erysipeltoxinen / von Dr. Czerny. Source: Wellcome Collection.

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    Aus der Heidelberger chirurgischen Klinik. Ueber Heilversuche bei malignen Geschwülsten mit Erysipeltoxinen. Von Prof. Dr. Czerny. Thiersch hat meines Wissens zuerst Geschwülste mit paren¬ chymatösen Injectionen behandelt. Die Idee wurde von Kussbaum lebhaft aufgegriffen und schon hoffte man, den Krebszellen in ihren Lymphspalten mit richtigen Zellgiften zu Leibe gehen zu können: Höllenstein, Chlorgold, Chlorzink, Arsenik, Queck¬ silbersalze, Alkalien, Essigsäure, dann Pepsin, Papayotin, später die Anilinfarben (Pyoktanin), Pikrinsäure, Phosphoröl etc. wurden mit der Pravaz’schen Spritze parenchymatös injicirt. Von allen diesen Mitteln scheint bloss die Injection von Tr. Fowleri bei Lymphosarkomen, welche ich seiner Zeit durch Tholen empfohlen habe, eine gewisse praktische Bedeutung behalten zu haben und hat durch Lassar bei flachen Epi¬ theliomen eine neue vielbestrittene Anerkennung gefunden. Busch (Berliner klin. Wochenschrift 1866, Ko. 23, 1868, Ko. 12) machte zuerst darauf aufmerksam, dass manchmal Sar¬ kome unter dem Einflüsse von Erysipel zum Schwinden kommen. P. Bruns sammelte die klinischen Beobachtungen (Beiträge zur klin. Chirurgie 1888, p. 443) und stellte fest, dass die kurative Wirkung des Erysipels sich wohl manchmal bei Sar¬ komen, bei Lupus, scrophulösen Drüsen, Kasenpolypen und Karbenkeloiden geltend mache, dass bei Carcinomen aber höch¬ stens eine Besserung, keine Heilung beobachtet worden sei. *) Vortrag, gehalten in der Heidelberger naturwissenschaftlichen medicinischen Gesellschaft am 22. Juli 1895.