Spiegelbilder der gesunden und kranken Vaginalportion und Vagina.

  • Heitzmann, Julius.
Date:
1884
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Credit: Spiegelbilder der gesunden und kranken Vaginalportion und Vagina. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    Erosionen, — Ulcerationen. 135 allein den ganzen Symptomencomplex noch nicht zum Schwinden bringen kann, ist wohl einleuchtend. Immerhin muss aber jede Therapie mit der Bekämpfung des localen Uebels ihren Anfang nehmen. Das Nöthigste darüber wurde bereits erörtert. Fig. 3 stellt eine Vaginalportion mit einer Form von Erosion dar, auf welche die Bezeichnung „Fungus, „fungöse Erosion am meisten zu passen scheint. Es handelt sich hier um grosse, aber ziemlich flache, sehr gefässreiche, daher leicht blutende Wucherungen auf der evertirten Cervicalschleimhaut. Die Portio ist eher blass, jedoch erscheint sie bedeutend vergrössert, der Uterus in seiner ganzen Configuration massig und derb. Aus dem Cavum uteri entleert sich eine eiterhältige, gelbe, ziemlich zähe Schleimmasse, welche vornehmlich auf eine chronische Erkran- kung der Collumschleimhaut hindeutet. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese AfFection nach den Beschreibungen früher allgemein als Geschwür gedeutet wurde; neuerer Zeit mögen derlei Befunde auch, und zwar auf Grundlage mikroskopischer Untersuchung, vielfach als Adenome bezeichnet worden sein. Soviel ist sicher, dass eine ähnliche Erscheinung am Scheidentheil sehr leicht den Verdacht auf Malignität erwecken kann, um so mehr, als diese Form von Wucherung der Schleimhaut auch einer energischen Therapie lange widersteht; dagegen das Gefühl beim Touchiren mit der Fingerspitze, das leichte Bluten beim Indagiren, selbst bei Berührung mit dem Spiegelrand die Zweifel über die wahre Natur der Erkrankung eher zu mehren als vermindern vermag. Ich glaube bezüglich dieser Form von Erosionen die Wahr- nehmung gemacht zu haben, dass sie vorwiegend bei sehr fett- leibigen Frauen mit schlaffen Bauchdecken, weiter, zum Theil prolabirter Scheide, tiefstehendem Uterus (mit der Tendenz zum Prolaps), lange bestehendem Ausfluss, überhaupt bei mit chroni- schen Leiden der Sexual- und Verdauungsorgane behafteten multi- paren Frauen im vorgerückten Alter anzutreffen sind. Solche Patienten klagen fast immer über gewöhnlich als „hysterisch gedeutete Symptome, welche dem nahenden Climax zur Last gelegt werden, aber in Wirklichkeit nur auf eine Torpidität des Stoffwechsels hindeuten. In solchen Fällen leisten daher auch gewisse Badecuren ganz Erstaunliches. Es handelt sich da nur zum geringsten Antheile um Localtherapie; Regelung der Ver- 10*