Zur Casuistik der Gaumenschüsse / von A. Koehler.

  • Koehler, A.
Date:
[1886?]
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Credit: Zur Casuistik der Gaumenschüsse / von A. Koehler. Source: Wellcome Collection.

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    XXL Mittheilungen aus der cliir. Klinik des Hrn. Geh.-Rath Bardeleben. Zur Casuistik der Gaumenschüsse. Von Stabsarzt Dr. A. Koehler. Ein Fall mit Lähmung des 3., 4., 6., 7. und 8. Gehirnnerven, mit pulsirendem Ex- ophthalmus, seit 8 Monaten beobachtet (relative Heilung); ein Fall ohne Lähmun- gen, im Verlaufe Sepsis, Tod nach 1 Monat (Sinusthrombose und eitrige Pleuritis, Kugel im Foramen jugulare). Von den Schussverletzungen des Schädels sind diejenigen am häufigsten, bei denen der Tod sofort eintritt, bei denen wir entweder nur geringe äussere Veränderungen, vielleicht nur die Eingangsöffnung eines kleinen Geschosses, oder grossartige Zertrümmerungen der Schädelknochen, Zersplitterungen, Abreissungen durch Geschosse, Ge- schossstücke, umherfliegendes Holz, Steine, Metallstücke und andere abgerissene Theile finden.1) Dann können wir natürlich über etwa mögliche Symptome nur Vermuthungen aus der Art der Zerstörung am Präparat anstellen und können Schlüsse ziehen auf Form und Wirkungsweise des betreffenden Geschosses unter den gegebenen Um- ständen (Entfernung, Richtung u. s. w.). Viel seltener, für die Kenntniss der Rinden- und Herdfunctionen und Erkrankungen aber am wichtigsten2), sind die Fälle, bei denen der Tod erst später eintritt, nach Tagen oder Wochen, bei denen man aus der Art und Reihenfolge der Symptome auf den Sitz und die Ausdehnung der Verletzung schloss und in der Lage war, diese Diagnose bei der Obduction zu prüfen. Am seltensten sind jedenfalls die Fälle, bei denen nach Schädel- schüssen trotz deutlicher Symptome der Hirn- resp. Hirnnervenläsion, 1) Löffler, Generalbericht des Gesundheitsdienstes im Feldzug ge^en Däne- mark. 1867. S. 59. a 2) Vergl. Morian, 2 Fälle von Kopfverletzung beck’s Archiv. Bd. 31. S. 898, und ebenda. Bd. 28. Verletzungen. mit Herdsymptomen. Laugen- S. 803, Zur Casuistik der Kopf- Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie. XXIII. Bd. 25