Über Callustumoren (Calus-Sarkome) / von August Weisflog.

  • Weisflog, August.
Date:
1893
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Credit: Über Callustumoren (Calus-Sarkome) / von August Weisflog. Source: Wellcome Collection.

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    3. den Gallus protractus mit a) Verzögerung der Callusbildung, b) Verzögerung der Verknöcherung des Callus, 4. die Pseudarthrosenbildung, 5. Geschwülste des Callus. Diese letzteren also, deren Besprechung ich mir zur Aufgabe gemacht habe, können a priori sich in verschiedener Weise entwickeln. Erstens können an der Frakturstelle anstatt des allmählich ver¬ knöchernden Callusgewebes primär Geschwulstmassen (Osteome, Chondrome, Sarkome und Mischgeschwülste) auftreten. Es ist diese Annahme nicht nur eine theoretische, sondern durch die Erfahrung begründet, wie dies namentlich die zwei von Eduard Stich1) sehr genau beschriebenen Beobachtungen beweisen. In dem einen Falle handelte es sich um Fraktur des Proc. transvers. atlant. und des Coli. cost. V. dextr. infolge von Fall und Entwicklung von Sarkomgewebe an der Frakturstelle, im anderen um die Entwick¬ lung ebenfalls eines Sarkoms an der Stelle einer Fraktur des kleinen Keilbeinflügels bei einem 12jährigen Knaben (die Fraktur war ein-j getreten durch das Aufschlagen eines schweren Brettes auf den Kopf). Beide Male sicherte die Sektion und die Untersuchung der Tumoren die Diagnose. Eine Konsolidation kam dabei nicht zu Stande. Zweitens kann, wenn irgendwo zur Zeit des Eintritts einen Fraktur eine primäre Geschwulst besteht, alsdann sekundär an deü Frakturstelle eine gleiche oder ähnliche Geschwulst auftreten. Einen solchen Fall finden wir bei Ross and er2): Mamma- und Leber*.1 carcinom; bei der Sektion Krebsknoten im Callus des vor 7 Wochen frakturierten Humerus. Hier war die Konsolidation nicht gehindert worden. Ebenso Schmidt’s Jahrb. Bd. 8, p. 320. Drittens: Es liegt eine primäre Infiltration des Knochen-, respi Knochenmarkgewebes mit Geschwulstmassen vor, welche gelegent i lieh zu einer „Spontanfraktur“ führt, die ihrerseits entweder zu leb : hafter Propagation der Tumormassen Anlass gibt und dann nichl konsolidiert (was häufig beobachtete Fälle sind), oder aber, es er folgt sozusagen tertiär eine knöcherne Vereinigung. Die Möglich: keit der letzteren Eventualität zeigen der von Leu tzi nger 3) umi die 3 von Bruns4) citierten Fälle. Ein 5. Fall von Bruns, der 1) Berliner klin. Wochenschrift 1873. Nr. 49. 2) Schmidt’s Jahrbücher. Bd. 95. pag. 216. 3) Inaug.-Dissertation. Zürich 1886. 4) Bruns. Allgem. Lehre von den Knochenbrüchen, pag. 44.