Ueber die Ursachen der Malignität der Krebsgeschwülste / von Ferdinand Blumenthal.

  • Blumenthal, Ferdinand, 1870-1941.
Date:
1905?]
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Credit: Ueber die Ursachen der Malignität der Krebsgeschwülste / von Ferdinand Blumenthal. Source: Wellcome Collection.

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    Sonderabdruck aus der „Medizinischen Klinik“ 1905 Nr. 15. Abdruck von Artikeln dieses Blattes verboten, Referate mit unverkürzter Quellenangabe gestattet. Aus der Abteilung für Krebsforschung an der I. medizinischen Universitätsklinik in Berlin. Ueüer (lie Ursachen der Malignität der Krebs¬ geschwülste von Priv.-Doz. Dr. Ferdinand Blumenthal. Die morphologische Erforschung der Krebskrankheit hat uns in ausgezeichneter Weise über die anatomische Ent¬ wicklung, über den histologischen Bau der Krebsgeschwülste aufgeklärt; sie hat uns gezeigt, daß vom Epithel respektive Endothel Wucherungen ausgehen und sie hat aus der Ueber- einstimmung des histologischen Bildes eine nahe Verwandt¬ schaft der Krebszelle mit den entsprechenden Epithelzellen festgestellt. Diese Tatsachen, so bedeutungsvoll sie für die Kenntnis der Krebskrankheit sind, erschöpfen aber nicht das Wesen derselben, an dem für den Kliniker der maligne Verlauf insbesondere der Erklärung noch harrt. Für den Kliniker ist, wie von Leyden in der letzten Sitzung der Medizinischen. Gesellschaft ausgeführt hat, der Krebs eine maligne Neubildung, die in verhältnismäßig kurzer Zeit einen blühenden Organismus zerstört; und diese Malignität steht für jeden Arzt so sehr im Vordergrund der Betrachtung, wenn er die Frage vom Wesen der Krebskrankheit durch¬ denkt, daß er mit Recht zuerst eine Erklärung hierfür be¬ ansprucht — hier aber versagt die histologische Forschung. Sie vermag es nicht zu erklären, warum die Epithelzelle plötzlich zu schrankenlosem Wachstum gelangt, warum sie Metastasen bildet, warum sie Kachexie und den Tod hervorruft. In neuerer Zeit erst hat sich die chemisch-biologische Forschung mit diesen Fragen beschäftigt und sie hat ver¬ sucht, diese Antwort zu geben, indem sie die Frage der Zusammensetzung der Krebsgeschwülste und die Frage der Krebskachexie, das heißt der Malignität des Krebses, in Bearbeitung gezogen hat. Begreiflicher würde uns ja die Malignität des Krebses, wenn wir Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung,