Die Pflanzen im alten Aegypten : ihre Heimat, Geschichte, Kultur und ihre mannigfache Verwendung im sozialen Leben in Kultus, Sitten, Gebräuchen, Medizin, Kunst / von Franz Woenig.

  • Woenig, Franz, 1851-1899.
Date:
1897
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Pflanzen im alten Aegypten : ihre Heimat, Geschichte, Kultur und ihre mannigfache Verwendung im sozialen Leben in Kultus, Sitten, Gebräuchen, Medizin, Kunst / von Franz Woenig. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    31/430 (page 37)
    Ihre Einführung aus Indien in das Stromgebiet des Nil ver- dankt sie jedoch nicht, wie man wohl irrig meint, der Ver- pflanzung des indischen Kultus nach Aegypten. Dieselbe ist, wie weiter unten dargethan werden wird, viel später zu setzen. Das üppig wuchernde, reich gegliederte knotige Ehizom der Pflanze ist fleischig und von süsslichem Geschmack; es entwickelt eine Menge büschelförmiger Faserwurzeln, Theo- phrast bezeugt, dass die Wurzel grosse Ähnlichkeit und Fig. 18 : Fruchtträger von Nelumbium speciosum Willd. ^j d. natürl. Q-r. (Nacli der Natur gez.) gleiche Stärke mit der Wurzel des Schilfes habe und dass ihre Struktur der der Blattstiele gleich sei. Wenn er je- doch von Dornen der Wurzel spricht und behauptet, das schwachsichtige Krokodil vermeide die Pflanze, damit es nicht Gefahr laufe, sich die Augen zu verletzen, *) so ist dies ein grosser Irrtum, denn die Wurzel ist weder dornig noch stach- lig. Die fast kreisrunden grubenförmig vertieften — 45 cm langen und — 50 cm breiten ganzrandigen Blätter zeigen ein freudiges Grün und sind weich behaart. Ihr Rand ist sanft wellig nach aussen gebogen und an zwei Stellen ausgerandet. Die scharf heraustretenden Nerven ziehen sich vom Blattstiel aus schirmförmig stützend durch die Blattsubstanz. ^) Die ori'gi- 1) Eist, plant. IV, 8. 2) Daher ist die von K. Sprengel im Anhange zum I. Teil seiner Geschichte der Botanik, Altenburg u. Leipzig 1817, auf Tafel 8 beigegebene Abbildung von Nelumbium speciosum incorrekt, denn der genannte Autor stellt die Blätter schwimmend dar.