Die Verdauung als histologische Methode / von A. Ewald und W. Kuhne.

  • Ewald, A.
Date:
1876
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Credit: Die Verdauung als histologische Methode / von A. Ewald und W. Kuhne. Source: Wellcome Collection.

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    Muskeln, die Sebnenansätze. Man sieht hier so viele Fibrilienfascikel, als es Muskelfasern gab, d. h. die Beste der Elementarsehnen und diese scharf abgesetzt, oft mit etwas divergirendem Erlaufe der Fi- brillen in dem schleierdünnen G-ewirre feinster, intermuskulärer Fibrillen münden, das sich bis zum entgegengesetzten Sehnenansatze erstreckt. Es bedarf der Bemerkung kaum, dass gekochte oder gesäuerte Muskeln nichts als Fettkörnchen, Nervenreste und Kenie liinterlassen. Die Linse zerfällt durch Trypsinverdauung zunächst in ausge- zeichneter Weise in grössere Stücke, die den Trennungslinien der Linsen- sterne entsprechen. Weiter liefern diese isolirte Liuseufascru, an welchen die gezähnelten Ränder besonders deutlich hervortreten. So lange noch etwas von den Fasern erhalten ist, erscheinen sie stark getrübt. Sie werden endlich ganz gelöst. In Magensaft erfolgt die Zerstörung rascher. Epithelien der Schleimhäute lösen sich, in Trypsin verdaut schnell von der Unterlage, dann von einander ab. Die Kerne bleiben stets ungelöst, während von den Zellen der Reihe nach erst das kör- nige Protoplasma, dann die Hülsen, später Basalsaume und Flimmer- haarc vergehen. Bei der Verdauung von Schnitten menschlicher Oberhaut fällt zuerst das llete Malpighii, an den Haaren die äussere Wurzelscheide heraus, später werden Stachel- und Riffzellen isolirt, in den unteren verhornten Schichten werden hierauf die Zellen klar and durchsichtig, wie hohl, behalten aber sehr scharfe, auch nach Innen abgesetzte, dop- pelte Oontoureu, die um so mehr Substanz zwischen sich fassen und um so kleinere lichte Räume umfassen, je weiter sie nach der Oberfläche liegen. Das Ilorngewebe gleicht dann einem aus dicken Strängen ge- wirkten Netze, dessen massiver Rand nach aussen gewendet ist. Das Gleiche gilt für die Substanz des Nagels, des echten Ilorus uud der Haare. Chitin wird, wie zu erwarten, von Trypsin nicht verändert. Aus dem vorstehend Mitgetheilten geht vor Allem hervor, dass die Trypsiuverdauung ein Mittel ist, um aus jedem thicrischeu Gewebe zu isoliren: oollagene Fibrillen und Netze, Hornsubstanz und Kerne. Da die letzteren meist mechanisch zu entfernen sind, können sie die