Zur Lehre von den Opticus-Tumoren ... / vorgelegt von Theophil Gloor.

  • Gloor, Theophil.
Date:
1892
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Credit: Zur Lehre von den Opticus-Tumoren ... / vorgelegt von Theophil Gloor. Source: Wellcome Collection.

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    selben auf den hohen Grad zu bringen, wie etwa die des Mam- macarcinom’s und anderer derartiger Geschwülste, die öfters vorkamen und zugleich der Sektion leicht zugänglich waren. Das will aber nicht heissen, dass gar nichts über Opticustumoren bekannt geworden sei; denn es sind doch solche zuweilen bei Sektionen entdeckt und dann in Handbüchern der Augenheilkunde und der pathologischen Anatomie und einzelne Fälle in Zeitschriften beschrieben worden, allerdings meist sehr kurz und ohne Kranken¬ geschichte. So erwähnt schon Donatus im Jahre 1856 eines Jünglings aus Venedig, dessen rechtes Auge stark prominirte wegen eines scirrhösen Tumors in der Orbita, so dass das ganze Gesicht entstellt wurde. Er sagt dann weiter von dem Betref¬ fenden: qui tarnen tum aetatis ope, tum Medicis auxiliis tandem longo tempore est liberatus. Auch aus dem 17. Jahrhundert finden sich einige derartige Angaben von Nicol aus Tulp, Bonetus u. a. 1763 schreibt Boissier de Sauvages: Ipse vidi bis in puerulis scrophulosis amaurosim etiam subito ingruentem; secto cadavere inveni glandulam strumosam nervis opticis incnmbcntem. Mohrenheim exstirpirte 1783 ein krebsiges Auge. Der Patient starb bald nachher und man fand den Nerven an das Sehloch angewachsen und schwammig. Wagner operirte im Jahre 1797 einen 36jährigen Mann, bei dem sich im Verlaufe von 14 Jahren ganz allmählig Exoph¬ thalmus ausgebildet hatte, wegen eines Schwammgewächses in der Orbita. Dasselbe hatte ein Gewicht von 18 Loth und bestand aus blassrot hem, festem Fleisch. Es erfolgte Heilung; kein Recidiv. Wir sehen, es fehlt nicht an Beobachtungen aus jener Zeit, aber dieselben waren nicht eingehend; es wird meist nicht ge¬ sagt, von wo eigentlich je weilen die Geschwulstbildung ausging, ob vom Sehnerven selber, ob von seinen Scheiden oder von andern Gebilden der Orbita. Solche genauere Angaben tauchen erst in unserem Jahrhundert auf. Wir finden z. B. bei Antonio Scarpa einen Fall beschrieben aus dem Jahre 1816: Junger Mann mit Exophthalmus. Die intraorbitäre Geschwulst ist ober¬ halb des Bulbus zu fühlen. Exstirpation derselben mit Erhaltung des Augapfels. Heilung. Die Geschwulst war wallnussgross, zeigte auf dem Durchschnitt ein speckiges oder scirrhös - krebsiges