Ueber Myxodem und verwandte Zustande, zugleich ein Beitrag zur Schilddrusenphysiologie und Schilddrusentherapie : eine Monographie / von G. Buschan.

Date:
1897
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Credit: Ueber Myxodem und verwandte Zustande, zugleich ein Beitrag zur Schilddrusenphysiologie und Schilddrusentherapie : eine Monographie / von G. Buschan. Source: Wellcome Collection.

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    Weise, als die Milz und das Knochenmark. Er hatte in 17 Fällen nach Kropfexstirpation eine Blutuntersuchung angestellt und in allen eine mehr oder minder grosse Abnahme der rothen und Zunahme der weissen Blutkörperchen constatirt; sonstige qualitative Veränderungen konnte Kocher nicht auffinden, ebensowenig eine compensatorische Vergrösserung der Milz. Abweichend von seinen Vorgängern Crede, Zesas u. A. formulirte er seine Hypothese über die Entstehung der Folgezustände nach Kropfoperationen dahin, dass die Schilddrüse ein Regulator für die Circulation der Halsorgane, speciell der Luftröhre sei, dass mit der Wegnahme der Drüse auch ein Theil der die Trachea versorgenden Gefässe weggenommen würde, diese dadurch atrophisch und in ihren Lumen entsprechend enger würde, woraus eine geringe Zufuhr von Sauerstoff und weiter ein kachectischer Zustand resultire. Demgegenüber wiesen Albertoni und Tizzoni (1885) nach, dass die Tracheotomie die Entwicklung der Folgezustände nach Totalexstir- pation der Schilddrüse nicht zu verhindern imstande ist. Später hat Kocher übrigens aus leicht begreiflichen Gründen von dieser seiner Theorie Abstand genommen. Ein weiterer Vertreter der Blutbildungstheorie war Horsley. Dieser Autor hatte gefunden, dass die Blutgefässe der Schilddrüse um 7°/0 mehr rothe Blutkörperchen enthielten, als die zuführenden Ar- terien, dass ferner nach der Thyreoidectomie die Zahl der rothen Blutkörperchen bis zu einer Art von oligämischem Gleichgewicht ab- nahm, die der Leucocyten hingegen auf das dreifache zunahm, und dass in einigen Fällen eine Schwellung der Milz sich einstellte. Dem- entsprechend vindicirte auch Horsley der Schilddrüse eine häma- togene Rolle, und zwar in der Weise, dass dieselbe auf die chemischen Vorgänge im Blute, im besonderen auf seine eiweisshaltigen Bestand- theile einen bedeutenden Einfluss ausübe. Neuerdings sind F o r- mänek und Haskovec für die Blutbildungstheorie von neuem ein- getreten. Die beiden Autoren stellten in einer Reihe von Versuchen fest, dass noch totaler Exstirpation der Schilddrüse, also nach Aus- schaltung ihrer Function die Zahl der rothen Blutkörperchen syste- matisch eine Abnahme, die der weissen hingegen eine Zunahme erfährt und Mikrocyten auftreten, auf der andern Seite aber nach Injection von Schilddrüsensaft die Zahl der rothen Blutkör- perchen wieder zunimmt, ferner dass der Trockenrückstand des Blutes bei thyreopriver Kachexie, sowie die Menge des Eisens resp. des Hämoglobins, das sich in den Organen, speciell in der Milz und in den Lymphdrüsen ablagert, kleiner als normal wird. Sie führen ferner die Thatsache an, dass verschiedentlich auch bei Myxödemkranken 2*