Über die Entdeckung des Jod und ihre Vorgeschichte / [Paul Richter].

Richter, Paul.

Date:: 1912

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Credit: Über die Entdeckung des Jod und ihre Vorgeschichte / [Paul Richter]. Source: Wellcome Collection.

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wurde, wobei ihm die Auffindung des Jod gelang. Daß er die Ent¬ deckung nicht selbst veröffentlichte, sondern zur wissenschaftlichen Ausarbeitung die obengenannten weltbekannten Chemiker hinzuzog, entsprach seinem stets bescheidenen Charakter. Aber die Aus¬ dehnung des Welthandels und der Import natürlichen Salpeters ruinierten seine Salpetersiederei und auch die Jodfabrikation brachte nicht genügend ein, da man damals den Wert und die Bedeutung des Jod für die Industrie und die Medizin trotz der Einführung des Jod in die Medizin zur Heilung des Kropfes durch Charles Coindet in Genf 1820x) nicht erkannte, und trotzdem die Akademie 1831 auf Veranlassung von Thenard Courtois für seine Entdeckung einen Preis von 6000 Franken be¬ willigte, starb er am 27. September 1838, ohne seiner Witwe und seinem Sohn mehr zu hinterlassen, als einen berühmten Namen. Es wäre nun merkwürdig, wenn die Chemiker dem Jod, das Fyfe 18192) in dem seit dem 12. Jahrhundert als Kropfmittel3 4 5) bekannten Meerschwamm nach¬ gewiesen hatte, nicht nachgespürt hätten, und es ist interessant zu sehen, wie die hervorragendsten Chemiker infolge mangelnder Technik das Jod nicht gefunden haben. Was den Blasentang (Fucus vesiculosus L., Quercus marina Lobelius) anbetrifft, so berichtete schon Samuel Gottlob Gmelin in seiner ,,Historia fucorum“ (Petropolis 1768, 4, S. 46) bei der Destillation der Quercus marina, daß ,,cinis odorem sulphureum Charles Coindet. 3) Bibliotheque universelle de Geneve. Sciences et arts, tome 14, 1820, p. 190 bis 198; tome 16, 1821, p. 140—152 und p. 320—327. Etwas ausführlichere Notizen ,,über die Einführung des Jodkalium in die Medizin“ habe ich in Nr. 10, 1907 der „Medizinischen Klinik“ mitgeteilt. — Die Photographie von Charles Coindet verdanke ich dem bekannten Historiker der Pharmazie Herrn B. Reber in Genf. Sie ist nach einer Kreidezeichnung aus dem Besitz einer Enkelin Coindets an¬ gefertigt. 4) The Edinbourg philosophical Journal, vol. I, Nr. 2, 1819, p. 254—258. 5) Siehe meine kleine Mitteilung, „Wer hat die Spongia usta zuerst gegen Kropf empfohlen“ im Archiv für klinische Chirurgie, Bd. 82, 1907, S. 951—952.