Volume 2

Individuelle Hygiene.

Date:
1882-
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Credit: Individuelle Hygiene. Source: Wellcome Collection.

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    tors gelegen sind, mit Orten in den Polargegenden vergleicht. Es sei beispielsweise hier nur erwähnt, dass die höchste und die niederste auf der Erde je beobachtete Temperatur (im Freien) um 128*' C. aus- einanderliegen, also um beträchtlich mehr Temperaturgrade als Ge- frierpunkt und Siedepunkt des Wassers von einander entfernt sind. Diese grossen Differenzen machen es den höher entwickelten Classen des Thier- und Pflanzenreiches zur Unmöglichkeit, sich über die ganze Erdoberfläche auszubreiten; jede Thier- und Pflanzenspecies vermag nur eine gewisse Zone des Erdballes zu bewohnen, die einen mehr nördliche Gegenden, andere die Tropen; nur der Mensch allein hat von der ganzen Erdoberfläche vom höchsten Norden bis zum Aequator Besitz ergriff'en und bewohnt dieselbe unbekümmert um die Unbilden der Witterung und des Klimas, da er gelernt hat, sich gegen dieselben zu schützen. Kleidung und Wohnung sind die Waffen, mit welchen der Mensch die ungünstigen Einflüsse von Seite der Atmosphäre bekämpft; ihre Wirkung beruht auf der Abgrenzung eines grösseren oder geringeren Luftvolumens, welches einer Beein- flussung zu Gunsten der leibliehen Bedürfnisse des Menschen zugäng- lich ist, und daher nach dem Belieben desselben zum Schutze gegen Wärme oder Kälte, Nässe und Sturm dienen kann; unter allen Um- ständen aber bleibt der menschliche Körper beständig in Contact mit Luft, denn nur ganz kurze, nach Secunden zu berechnende Zeit kann der Mensch auf den Gasaustausch mit der Atmosphäre verzichten, ohne sofort sein Leben aufs Spiel zu setzen. Nicht nur die physikalischen Zustände der Luft sind beständigem Wechsel unterworfen, sondern, wie schon erwähnt, auch die che- mische Zusammensetzung derselben. Die Elemente, aus welchen alle organischen Stoffe und also auch die organisirten Gebilde aufgebaut sind, sind entweder selbst Gase, wie Sauerstoff, Stickstoff, Wasser- stoff und eine grosse Anzahl von Verbindungen dieser unter einan- der, oder gehen, wenn sie auch an und für sich nicht flüchtig sind, z. B. Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, mit anderen Elementen mehr oder weniger zusammengesetzte flüchtige Verbindungen ein, welche, wenn sie aus dem Körper durch Athmung während des Lebens, oder nach dem Tode durch Zersetzungsvorgänge ausgeschieden werden, in die Luft tibergehen; es legen somit diese Stoffe einen Theil des Weges, welchen sie in dem beständig im Gange befindlichen Kreislaufe der Stoffe aus der unbelebten Natur durch die beiden Reiche organisirter Wesen, das Pflanzenreich und das Thierreich hindurch und zurück nach der ersteren durchlaufen müssen, durch die Luft zurück, aus welcher sie wieder in die thierische oder pflanzliche Organisation