Ueber die Beziehungen der Schilddrüsen zum Herzen / von E. v. Cyon.

  • Cyon, Elie de, 1843-1912.
Date:
[1897]
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Credit: Ueber die Beziehungen der Schilddrüsen zum Herzen / von E. v. Cyon. Source: Wellcome Collection.

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    Separatabdruck aus dem „Centralblatt für Physiologie” vom 21. August 1897, Heft 11. Ueber die Beziehungen der Schilddrüsen zum Herzen. Ton E. v. Cyon. C Meine .Untersuchungen über die Beziehungen zwischen Herz und Schilddrüse sind zu einem vorläufigen Abschlüsse gelangt. So kann ich jetzt die Hauptergebnisse derselben genau präcisiren. Wesentlich erschien es mir vorerst, die Abhängigkeit der Blut- und Lymphcirculation durch die Schilddrüse von der Erregung der Herz- und Schilddrüsennerven zu untersuchen. Messungen des Seiten- druckes in der Arteria thyroidea sup., der Ausflussgeschwindigkeit des Blutes aus der Vena thyroidea infer. und Beobachtung der Fül- lungsdifferenzen der abführenden Lymphgefässe haben in dieser Rich- tung hin vollkommen eindeutige Ergebnisse geliefert. Die Schilddrüsennerven stammen bekanntlich von den beiden N. laryngei. Wie ich schon in meiner ersten Mittheiluug (diese Zeit- schrift XI, Nr. 8, S. 279) angegeben, nehmen die vom Larvngeus sup. zur Schilddrüse gehenden Nervenfasern, zum Theile wenigstens, ihren Ursprung vom N. depressor. Die im Laryngens inferior ver- laufenden Fasern stammen vom Ramus cardiacus laryngei, der sich mit diesem Nerven bald nach seinem Abgänge vom Vagus vereint. Ein drittes Abstammungsgebiet von Nervenfasern für die Schild- drüsen liegt in den sympathischen Cervicalganglien. Das im Ganglion cervicale superius wurzelnde Stämmchen zieht beim Hunde, meistens den Laryngeus sup. kreuzend, zu dem N. thyroideus sup. Die Varie- täten im Verlaufe dieses Nerven sind nicht nur beim Hunde und Pferde, sondern auch beim Kaninchen sehr mannigfaltig. In der aus- führlichen Mittheilung meiner Versuche werde ich die wichtigsten nervösen Vertheilungsarten durch Zeichnungen verdeutlichen. Ausser den directen Reizversuchen an den erwähnten Nerven habe ich einerseits zahlreiche Durch- und Ausschneidungen derselben vorgenommen, um deren Einfluss auf die Schilddrüsen zu beobachten, andererseits mehrere Exstirpationen der Schilddrüsen ausgeführt und in verschiedenen Perioden nach der Operation die an den Herznerven auftretenden Veränderungen untersucht. Von grossem Nutzen beim Studium der Schilddrüsenfunction war es mir, dass man in Bern an den Schilddrüsen der meisten Ver- suchstiere, besonders an Hunden, verschiedenste pathologische Ver- änderungen findet. Jodothyrin, das dem Berner physiologischen In- stitute von der Bayer’schen Fabrik in Elberfeld in liberalster Weise zur Verfügung gestellt worden war, hat sich auch als vorzügliches Hilfsmittel erwiesen, um die sehr verwickelten Erscheinungen, mit denen man hier zu thun hat, zu klären. Die thatsächlichen Ergebnisse meiner Versuche sind der Haupt- sache nach folgende: 1. Die von den Laryngei zur Schilddrüse verlaufenden Nerven enthalten machtvolle gefässerweiternde Fasern, deren Erregung be-