Die Bewegungs-Ataxie : nach fremden und eigenen Beobachtungen / von Dr. Eisenmann.

  • Eisenmann, Gottfried, 1795-1867.
Date:
1863
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Credit: Die Bewegungs-Ataxie : nach fremden und eigenen Beobachtungen / von Dr. Eisenmann. Source: Wellcome Collection.

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    Strychnin, Cauterien, Moxen längs der Wirbelsäule, Terpentin-Ein- reibungen etc. verordnet. Im Juli desselben Jahres gebrauchte er während fünf Tagen die Bäder von Bourbon-Lancy, welche ihm gut zu bekommen schienen, und die Sensibilität in den Beinen wieder herstellten, aber im folgenden Winter verschlimmerte sich die Krankheit wieder, trotz der angewendeten eingreifenden Mittel. Die Eeibungselektricität, die strömende Elektricität aus einem Becherapparat, die Acupunctur, die Wasser von Balaruc, von Bourbon, nach und nach angewendet, hatten keinen Erfolg; die Krankheit setzte ihren langsamen Verlauf fort. Im Winter 1844/45 unterzog er sich 6 Monate lang einer Kaltwasserkur zu Therues, in der Bannmeile von Paris, und dadurch wurde nicht blos der Fortschritt der Krankheit aufgehalten, sondern auch seine Kräfte gehoben, und diese Besserung dauerte ein ganzes Jahr. Im Jahre 1856 brachte er wieder 38 Tage im Bade Bourbon zu, machte nach dem Bath seines Arztes viel Bewegung, und Hess den Apparat von Breton anwenden. Während des Gebrauchs des dortigen Mineralwassers erwärmten sich seine Beine wieder und gewannen an Kräften. Uebrigens waren 1856 alle Sinne, mit Ausnahme des Geruchs und Geschmacks, afficirt. Das linke Ohr war ganz taub, das rechte Ohr schwerhörig; das linke Auge weit- sichtig, das rechte kurzsichtig; der Tastsinn etwas stumpf. Die Bewegungen folgten nicht dem Willen und mussten durch das Gesicht geleitet werden ; im Finstern findet die unke Hand nicht einmal die Nasenspitze, der rechten Hand gelingt dieses eher. Im Bette wusste er nicht, ob er mit seinen Händen seinen Schenkel oder seine Matratze berührte, wenn beide eine gleiche Temperatur hatten. Beim Gehen fühlte er nicht den Boden unter seinen Füssen, und er konnte nur mit Unterstützung und bei XJeber- wachung der Füsse durch die Augen, 50 Schritte weit gehen, worauf er ausruhen musste. In den obern Gliedern wurde die Motilität so gestört, dass er nicht mehr allein essen konnte. Bei Witterungswechsel klagte er über blitzartige Schmerzen in allen Theilen des Körpers, mit Ausnahme des Rückens. Diese Schmerzen nehmen nur einen sehr kleinen Raum auf einmal ein, wechseln öfter den Platz, kehren immer schneller wieder, steigern sich bis zum Unerträglichen und dauern 12, 24, 36 und bis zu 60 Stunden. 1858 kam der Kranke in die Behandlung des Herrn Duchenne. Dieser fand den eben beschriebenen Zustand und bemerkt dazu, dass das Schielen von 1857 wieder gekehrt ist und noch besteht; dass die Schmerzen durch einen Druck auf die schmerzhaften Stellen gemildert, durch ein leichtes Reiben aber sehr gesteigert, und mehr oberflächlich werden, dass die gut genährten Muskeln nicht an ihrer Kraft, noch an ihrer elektrischen Irritabilität yer-