Die Inkunabeln der Stiftsarchivbibliothek zu Aschaffenburg / [Wendelin Renz].

  • Renz, Wendelin.
Date:
1908
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Die Inkunabeln der Stiftsarchivbibliothek zu Aschaffenburg / [Wendelin Renz]. Source: Wellcome Collection.

    20/154 (page 10)
    IO nur durch Abschreiben mühsam vervielfältigt werden konnten, stammen über 70 ziemlich gut erhaltene Pergament- und Papier- handschriften aus der 2. Hälfte des Mittelalters, die nach langer Grabesruhe erst vor einem Menschenalter wieder unter der alten Stiege, die damals in die Aula führte, aufgefunden wurden. Auch der Stiftsbibliothek sind, wie aus den Einträgen ihrer ehemaligen Besitzer bestimmt hervorgeht, verschiedene Privatbibliotheken einverleibt worden. Durch Kauf sind z. B. erworben worden der Büchernachlass des Pfarrers Erasmus Gartenus (Hortulanus) und wenige Jahre später (1595) der des Stiftssyndikus Melchior Raunelius.i) Als Muster für derartige Verhandlungen im Stifts- kollegium sei wenigstens ein Protokoll im Wortlaut angeführt.2) 1) Aus seinem ISJachlasse stammen unter an der m 20 Bände mit 28 Wiegendrucken. Protocollum actorum et negotiorum Decani et Capituli oollegiatae Ecclesiae S. S. Petri et Alexandri AschafFenburgi vom Jahre 1595, S. 116 ff. Decanus (Jodocus- Camerarius, S eligens tadien sis) referirt, das H. Melchior Raunelij selig testamentarij Dessen Bücher D. Jakob Krügen Kaufllich an- gepotten, und wiewol sie uff 138 fl. ästimirt gewesen, Jdoch für 120 fl. lassen wollen, D. Krugh aber 40 fl. gebotten, und nicht wohl über 50 fl. Zupringen sein werdte. Weil er dhan so gar wenig oder nichts gebotten, hatte S. Ew. die Juristenbücher abermals und besonder ästimirt und befunden, dass Dieselbe fast beynahe 100 fl. allein ertragen, und dass sein Vetter bej Stifft und Schule so viele Jhar Das best gethan, Die erben Dessen geniesen Zulassen, Und nachdem sich Die tochter Salome certi alicujus vix (?) Status erkleren würdt, den sie an Zunemen bedacht und Der Zuloben sein mögt, soll der Stifft die bücher für 80 oder 100 fl. behalten, oder auch nach gelegenheit und Zur notturfft etwas mehr thun. Sej doch dem Stifft ein ehr, wan er allerhandt bücher und autores habe, Mögt ettwa einmal ohngefehrlich von Jemandt stattlichs ein autor pegerth. Und da es nicht bej den Personen und dem Stifft gefunden werden soltt, würdte es dem Stifft schimpflich anlauten. Ein solcher Stifft sollte Doch pillig ein feines bibliothec haben, und was beim Stifft an büchern Dupel (Deren doch wenig) Köntte mit der Zeith begeben und verkaufft werden. Aber Salome hette sich Zuvor gegen H. Johan Bertzen alss testamentario und nach- parn eynes gewissen standts halben Zuerklären. Scholast (Petrus Schwartz, Aschaf fen burgensis); Wiewol Die bücher Des geltts wol werth, Jdoch were dem Stifft soviel daran nitt gelegen, wan es Dem alten Syndico nitt Zu ehren geschehe, und were am besten, Der H. Dechant neme die Salome In ernst vor, und sagt Ihr, was Ihr pillig Zusagen, Dann sie von tag armer wurdt und In Diem vivere videtur. Säenger (Andreas Weber, Erfurdiensis: Die bücher mögten Des geltts werth sein, Weil aber die Camer D. Jacob Gensers Decanj selig und H. Wendel Ilartungs bücher halt, und den Bawe pillig Zubezalen Zustehe, wisse er nitt Darein