Ueber die Behandlung des chronischen Gelenkrheumatismus / von Bernhard Brandis.

  • Brandis, Karl Julius Bernhard, 1826-
Date:
1882
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Credit: Ueber die Behandlung des chronischen Gelenkrheumatismus / von Bernhard Brandis. Source: Wellcome Collection.

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    Beweglichkeit immer mehr, nicht zu roden von der tiefen Veränderung wichtiger Organe, welche die lange Ruhe und die lange Entbehrung der frischen Luft unfehlbar erzeugen muss. Von den uns zugänglichen Gegenden ist in dieser Be- ziehung keine so bevorzugt wie die Rivicra und die Erfahrungen, die ich an Patienten gemacht habe, welche den Winter in Nizza, Mentone und anderen Orten dieses gesegneten Land- striches verbrachten, sind unzweifelhaft günstig. Das ist wenigstens die Regel und trifft in solchen Fällen ein, wo der chronische Gelenkrheumatismus rein für sich besteht ohne bekannte oder unbekannte Complicationen. Freilich lange muss der Aufenthalt an fremden Orten gewählt werden, wenigstens bis zu dem Zeitpunkte, wo für längere Zeit ein Fortschritt der Krankheit zum schlimmeren nicht mehr stattfindet. Denn die Erfahrung liegt vor, dass, wo dieser Zeitpunkt einmal erreicht ist, auch das heimische Klima wieder ertragen wird, ohne dass wesentliche Ver- schlimmerung des Uebels eintritt. Was nun die Riviera be- trifft, so ist es leicht, das Günstige ihrer Lage zu verstehen. Genua bildet den Mittelpunkt. Das Gesicht gegen Süden, den Blick auf das Mittelmeer gerichtet, hat man links die östliche, rechts die westliche Riviera. Dieser ganze Küsten- strich ist nach Norden geschützt durch die Appeninnen und durch die Meeralpen. An allen Stellen tritt das hohe Ge- birge bis dicht an das Meer heran. Hinter diesen Gebirgen weiter nach Norden, dehnt sich die grosse Lombardische Ebene aus, und dann erst kommt als letzte Schutzwand die hohe Alpenkette. Diese wunderbar gegen Norden geschützte, gegen Süden offene Lage der ganzen grossen Meeresbucht bedingt ihr unvergleichlich mildes Winterklima, und das ausserordent- liche Ueberwiegcn der sonnigen Tage, selbst während der Mo- nate, die bei uns die kältesten sind. Die Kranken können daher, während eines grossen Theiles des Tages, sich theils