Zur Exstirpation des Thränensackes / von W. Czermak.

  • Czermak, W.
Date:
1900
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Credit: Zur Exstirpation des Thränensackes / von W. Czermak. Source: Wellcome Collection.

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    Haut und nicht das infolge des Muskelzuges mit seinen Schnitt- rändern auseinandergezogene Lidband, so kann eine Erschlaffung des Lidrandes die Folge sein, die den Ausgangspunkt einer Eversio des Thränenpunktes des untern Lides mit ihren Folgen bildet. Aus diesen Gründen könnte ich mich auch zu der von Wagen mann geübten Resection eines Stückchens des Lid- bandes, das allerdings das Fassen des Sackes sehr erleichtern muss, nicht entschliessen. Unbedingt nötig, um den Sack mög- lichst unversehrt herauszubekommen, ist sie ja nicht. Was die Lage des Schnittes durch die Weichteile an- langt, so scheint mir die günstigste eine solche zu sein, die genau am Augenhöhlenrande vom Ansatzpunkte des innern Lidbandes nach unten und etwas nach aussen ver- läuft. Der Schnitt liegt da in einer natürlichen Furche, und es wird somit die Narbe um so weniger sichtbar sein. Liegt der Schnitt auf der Fläche des Lides selbst, dann kann die Narbe unter Umständen eine Eversio des Thränenpunktes herbeiführen. Aus diesem Grunde vermeide ich es auch, die Lidhaut beim Einschnitte gegen die Nase hinzuziehen. Die Schichten sollen in ihrer natürlichen Lagerung übereinander belassen werden. Die Schnittebene liegt sonst in den verschiedenen Schichten an verschiedenen Stellen, was eine gewisse Flächenausdehnung der Wunde und somit stärkere Retraction der Narbe mit sich bringt und einer allfälligen Retention von Wundsecret zwischen den Wundlippen günstig sein kann. Liegt der Schnitt mehr lateral, dann kann es bei kleinen Säcken, wenn die Schnittebene zu wenig nach innen gedreht ist, auch gelegentlich vorkommen, dass man am Sacke vorbei ins Zellgewebe der Augenhöhle gelangt, wodurch die Möglich- keit einer Infection dieses gegeben ist. Wird aber nur die den Sack bedeckende Binde eröffnet und bleibt das hintere Blatt der Tarsoorbitalfascie uneröffnet, dann besteht diese Gefahr über- haupt nicht. Der von mir geübte Schnitt führt geradewegs auf den vordem Rand des Sackes zu. Denn der Sack liegt ja un- mittelbar hinter dem innern Augenhöhlenrande, vom innern Lid- band nach abwärts. Nur seine Kuppe verbirgt sich hinter dem innern Lidbande, indem sie bis zu dessen obern Rande reicht. Bei vergrösserten Säcken überschreitet sie diesen etwas. Daraus folgt schon, dass es zum mindesten unnötig ist, das innere Lid- band zu durchtrennen oder den Hautschnitt ins obere Lid zu verlängern^ ausser vielleicht bei ganz besonders abweichenden Verhältnissen. Mir ist bisher kein Fall vorgekommen, wo ich dessen bedurft hätte. Gerade so wie das innere Lidband mit einem vordem Schenkel vom innern Augenhöhlenrande und einem hintern vom Thränenbeinkamme entspringt und durch die Vereinigung dieser Schenkel der Thränensack an seiner Kuppe brückenartig um-