Ueber Histologie und Formen der Uteruspolypen : eine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe vorgelegt der medicinischen Facultät zu Giessen / von Carl Hirsch ; Präses A. Wernher.

  • Hirsch, Carl.
Date:
1855
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Credit: Ueber Histologie und Formen der Uteruspolypen : eine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe vorgelegt der medicinischen Facultät zu Giessen / von Carl Hirsch ; Präses A. Wernher. Source: Wellcome Collection.

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    Diese in der Bezeichnung lierrschende Willkür, die schwankende Bedeulung' des Worles, der unzulängliche auf oberflächliche Nehen-Charaklere hasirle Begriff und endlich die noch so sehr vernachlässigle feinere Analomie der Gebärinuller-' polypen bringen es mit sich, dass noch in der neuesten Zeit die Literatur der Aerzle ganz differente Fälle und Beobach- tungen unter der Rubrik „Uteruspol^q)en“ angeführt und be- schrieben hat. Welch eine grosse praktische Wichtigkeit aber das ge- nauere Studium der Natur dieser Geschwülste für eine sichere Prognose und eine wirksame rationelle Therapie haben muss, erhellet von selbst. Hat das Capitel der Gebärmutterpolypen auch viele und namhafte Autoren gehabt, besitzen wir hierin eine reichhaltige Literatur und schätzbare Details über Symptome, Verlauf, Erkenntniss und Behandlung der Krankheit, so finden sich doch noch grosse weite Lücken in der Hystologie dieser Tumoren, ihrer Struktur und Textur, in dem Charakter ihrer Organisation und der darauf basirten Bedeutung für das Leben und die Gesundheit. Ist doch das Wesen und die Natur dieser Polypen noch so wenig erforscht, dass noch jetzt die Contro- verse und der Zweifel unter den Autoren waltet, ob diese Geschwülste nur immer homoplastische gutartige oder zuweilen auch heteroplastische bösartige Bildungen sind. Wenn auch die Mikroscopie' der neuesten Zeit dem Studium der Gebär- mutterpolypen förderlich war, wenn diese Geschwülste auch mehr und mehr von fremdartigen geschieden und abgegrenzl wurden, so beweist doch die so sehr differente Ansicht über die Arten dieser Polypen, wie sehr und wie viel noch in diesem Felde zu thun übrig bleibt. Nur das eifrige Studium ihres feineren Baues und die Benutzung des vorhandenen 31ale- rials, nur die sorgfältige Untersuchung dargebotener Präparate wird wissenschafiliche Klarheit in die Lehre der Gebärmutter- polypen und eine allscitige Uebereinstimmung in der Aufstel- lung ihrer Formen zu schaffen vermögen. —