Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Leucocyten : Inaugural-Dissertation welche zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin und Chirurgie mit Zustimmung der Medicinischen Facultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin am 16. März 1897 nebst den angefügten Thesen öffentlich vertheidigen wird / der Verfasser Hans Hirschfeld ; Opponenten Hr. Dr. med Kindler, Zahnarzt Frohmann, Dd. Med. Zander.

  • Hirschfeld, Hans, 1873-
Date:
[1897]
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Credit: Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Leucocyten : Inaugural-Dissertation welche zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin und Chirurgie mit Zustimmung der Medicinischen Facultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin am 16. März 1897 nebst den angefügten Thesen öffentlich vertheidigen wird / der Verfasser Hans Hirschfeld ; Opponenten Hr. Dr. med Kindler, Zahnarzt Frohmann, Dd. Med. Zander. Source: Wellcome Collection.

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    a ■ ’ Die chemischen Differenzen, welche zwischen dem Protoplasma morphologisch und functionell verschieden- artiger Zellen bestehen, müssen sich in letzter Linie stets auf Unterschiede in der Constitution derjenigen Atomcomplexe zurückführen lassen, welche die eigent- lichen Träger des Lebens sind. Ob als solche die Eiweisskörper betrachtet werden dürfen, ist zwar nicht sicher bewiesen, aber doch höchstwahrscheinlich. KosseU) hat als Bestandteil des Protoplasmas aller Zellen bisher nur einen Eiweisskörper feststellen können, das Vitellin, ausserdem ist es ihm gelungen, das Vorkommen von Cholesterin, Lecithin und Kalium in allen Zellen nach- znweisen. Die Constitution der verschiedenen Eiweiss- verbindungen, welche ausserdem noch im Protoplasma der Zellen verkommen, ist zweifellos je nach dem mor- phologischen Bau und der Function der Zelle sehr ver- schieden, wie sowohl aus rein theoretischen Betrachtun- gen über biologische Processe gefolgert werden muss als auch aus den mannigfaltigen secundären Zellbestand- teilen hervorgeht, wie Mucin, Glycogen, Fett etc., welche doch unmöglich alle aus dem Zerfall der gleichen Ver- bindungen hergeleitet werden können. Jedoch vermag die mikrochemische Forschung zur Zeit noch nicht, diese verschiedenen und vielleicht sehr zahlreichen Eiweisskörper zu analysieren oder auch nur zu klassificieren. Wir müssen vorläufig zufrieden sein, wenn es uns gelingt, chemische Differenzen verschie- dener Protoplasmaarten durch exacte Methoden überhaupt festzustellen, ohne dass wir immer den Beweis liefern können, dass es auch wirklich Eiwmisskörper sind, welche die verschiedenen Reactionen bedingen. Kossel, Über die chemische Zusarameosetzung der Zellen. Arch. f, Anatomie und Physiologie. Phys. Abtlg. . Vhdl, d. Berl. physiol, Ges. 1891.