Uber die Verrenkungen der Kniescheibe / von J. Hohenthal.

  • Hohenthal, Johannes, 1866-
Date:
[1889]
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Credit: Uber die Verrenkungen der Kniescheibe / von J. Hohenthal. Source: Wellcome Collection.

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    matischen Luxationen beigezählt werden darf. Streubel ist auch gegen die Einteilung, welche komplete und in- komplete, vertikale und inkomplete Luxationen nach aussen streng unterscheiden will, da es oft vorkomme, dass die eine von diesen in die andere übergehe, sodass sich keine bestimmte Grenze ziehen lasse. Am häufigsten von den soeben angeführten Luxa- tionen kommt diejenige nach aussen vor, und zwar gab Streubel an, dass sie zehnmal häufiger sei, als die nach innen, während H. v. Meyer ja das Vorkommen der letzteren überhaupt leugnet. Man hat viele Gründe zur Erklärung dieser Thatsache angeführt. Streubel sagt: „Der äussere etwas mehr vorstehende aber schmalere Condylus des Schenkelbeins schützt die Patella und erschwert es, dass eine äussere Gewalt den äusseren Rand der Patella treffen kann. Der innere Rand da- gegen ist breiter und flacher und der innere Knie- scheibenrand steht mehr hervor, weil er dicker ist als der äussere, und bietet daher einem von innen nach aussen gehenden Stoss mehr Widerstand. Zweitens hat man die Valgusstellung des Kniees verantwortlich gemacht und schon Malgaigne und besonders Hueter haben das Zusammentreffen von Genu valgum und Luxatio patellae externa betont. Hierbei ist die schon angeführte Thatsache zu erwähnen, dass auch unter nor- malen Verhältnissen der Unterschenkel mit dem Ober- schenkel infolge des Hervorragens des inneren Condylus über den äusseren einen nach aussen offenen Winkel bildet, ohne dass man deshalb von einem Genu valgum sprechen könnte. Ebenso bildet auch stets die Quadri- cepssehne und das Lig. patellae proprium einen nach aussen offenen Winkel, dessen Scheitelpunkt die Knie- scheibe ist, sodass also dieselbe bei Contraktion des Quadriceps auch immer einen Zug nach. aussen erleidet. Stetter macht noch darauf aufmerksam, dass die Patella nicht in der Mitte der Femurrolle liegt, sondern näher dem Condylus externus und zwar um ca. 2 '/a bis 3 cm. Diese Um.stände lassen es erklärlich erscheinen, weshalb die Luxatio patellae externa so häufig vor- kommt. Sie wird hervorgebracht durch eine äussere