Casuistik der Osteosarkome ... / vorgelegt von Jakob Schneiders.

  • Schneiders, Jakob.
Date:
1885
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Credit: Casuistik der Osteosarkome ... / vorgelegt von Jakob Schneiders. Source: Wellcome Collection.

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    Eiedel *) erwähnt einen Fall aus der chirurgischen Klinik zu Göttingen. Mann, 19 Jahre alt Das Osteosarkom sass am oberen Ende des humerus; wurde im Schultergelenk exarti- kulirt. Tod nach 3/4 Jahren an Lungensarkom. Wild2) veröffentlichte 4 Fälle aus der chirurgischen Poliklinik zu München, die manches Interessante enthalten. Im ersten Falle handelt es sich um ein alveoläres gross- zeiliges Rundzellensarkom der Tibia, in der Gegend des Condylus externus, ohne Knochenneubildung in Folge einer 2 Jahre vorausgegangenen Quetschung. Es wurde die Amputation des Oberschenkels modificirt nach Gritti gemacht. Die Heilung des amputirten Oberschenkels nicht per primam; 7 Monate nach der Amputation zeigten sich Recidive und es wurde zur Amputatio alta Femoris geschritten. Gleich nach der Opertation befindet sich Patient wohl, bald aber stellen sich die Symptome der Sarkommetastasen ein und 34 Tage nach der Operation erfolgt der Tod. Bei der Sektion finden sich in der linken Lunge zerstreut einzelne linsen- bis kirschkerngrosse Knoten, von ziemlich fester Consistenz. Die rechte Lunge ist in einen grossen, weissgelben, hirnsubstanzartigen, kopfgrossen Tumor verwandelt, durchzogen von schmalen Streifen atelektatischen Lungen¬ gewebes. Mikroskopisch stimmen die Metastasen in der Lunge überein mit dem Bau der primären Geschwulst, hier finden sich dieselben grossen Rundzellen, folgend dem Alveolenge¬ rüste und eingelagert in die Alveolen selbst. Besonders bemerkenswerth an diesem Falle ist der sowohl makroskopische, wie auch mikroskopische Unterschied zwischen der primären Tibiageschwulst und der secundären Femur¬ geschwulst. Erstere ist weich, markig, letztere hart, speckig. Die Tibiageschwulst erweist sich als Knoten, bestehend aus Rundzellen mit grossem Kerne, die gruppenweise in ein zier¬ liches Alveolengerüst eingelagert sind. Die Femurgeschwulst repräsentirt die exquisite Bindegewebsgeschwulst; liier dominirt die Spindelzelle in den verschiedenen Entwicklungsstufen, theils regellos, theils zu Zügen geordnet. Neben ihnen bilden ü Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Bd. 15. S. 82. 2) Deutsche Zeitschrift für Chirurgie X\il. 548 folg.