Beitrag zur Lehre von der Scabies / von Dr. Gudden.

  • Gudden, Bernhard Aloys von, 1824-1886.
Date:
1863
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Credit: Beitrag zur Lehre von der Scabies / von Dr. Gudden. Source: Wellcome Collection.

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    lieber wird. Auch in der Mille der eigenllichen Haflscheibe bemerkt man ein feines Chilinringlein, welches sich bei der Einsliilpung in den Kegel hineinziehl*3- Damil wäre die Beschreibung der männlichen äussern Geschlechls- Iheile beendigt. Nachträglich bemerke ich, dass man neben der Ruthe auf jeder Seite noch zwei ereclile häutige Cylinderchen wahrnimmt. Dieselben kommen auch beim Weibchen vor (Fig. 1 und 2). Bei der Begattung zeigen die Köpfe der beiden Thierchen nach der entgegengesetzten Richtung (Taf. I. Fig. 6}. Das Männchen schiebt die untere Fläche seines Hintertheiles auf die obere Fläche des Hinter- theiles vom Weibchen, klammert sich mit dem innern hinteren Beinpaare fest an die Seiten des Weibchens (nicht mit den Endgliedern, die sich einfach an die Bauchfläche des Weibchens anlegen), setzl die Haft- scheiben auf (natürUch auf den Rücken), schiebt die Ruthe vor und dringt mit ihrer Spitze in die Begattungsscheide des Weibchens ein. Die Ruthe selbst bewegt sich innerhalb der weiblichen Scheide nicht, dagegen sieht man in ihr, sobald die Begattung in vollem Gange ist, eine rasch auf einanderfolgende stossende Bewegung von der Basis zur Spitze hin und durch ein Kanälchen in ihrer Mille die Zoospermien über- gehen. Zu derselben Zeit sieht man das Märmchen mit seinem äussern hinteren Fusspaare sowohl den Hinlerleib des Weibchens als die eigene Ruthe lebhaft streicheln. Die Beobachtung dieses Vorgangs ist nicht schwer, nur wird sie nicht selten durch vorhegende Kothballen gestört. Man sucht sich ein kräftiges Päärchen aus, fasst es vorsichtig mit der Nadel, setzt es auf ein Objectglas, dreht dieses um und bringt es unter das Microscop **). Jedoch gehört einige Uebung dazu, gerade in voller Geschlechlsvermischuiig befindliche Päärchen zu finden. Am sichersten leitet das Grössenver- *) Wirklich prächtig in seiner Art, um auch diese Milbe, soweit es zweckdien- lich erscheint, in den Kreis der Voruntersuchung zu ziehen, ist der Geschlechts- haftapparat des Männchens der Schafmilbe. Er stülpt sich zu förmlichen Glocken heraus, deren stark chitinisirte Schweifung braun gefärbt, deren farbloser nach aus- sen- umgeschlagener Band durch radiäre Linien in eine gi-össcre Anzahl kleiner Fel- der sich abtheilt. Die Saugglocken liegen, wie die Saugkegel beim Käsemilbon- männchen, zu beiden Seiten des hinteren Endes der Afterspalte an der Bauchfläche dicht vor und unterhalb des Ursprunges der beiden den Schafmilben (wie auch an- deren Milbenfamilicn) d. h. den gcschlechtsreifen Männchen derselben eigenthüm- lichen häutigen mit Borsten versehenen Hintcrieibsfortsätze. **) Zwei auf den Objecttisch mit Freilassung der Belcuchtungsöftnung gelegte Gläschen gestatten die nöthigen Bewegungen, ohne die Milben zu gefährden.