Ueber maligne Geschwülste der Ohrmuschel ... / vorgelegt von Bernhard Heile.

  • Heile, Bernhard.
Date:
1897
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Credit: Ueber maligne Geschwülste der Ohrmuschel ... / vorgelegt von Bernhard Heile. Source: Wellcome Collection.

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    entblössten Knochen zu stossen. Die Geschwulst ist gering ver¬ schieblich, die bedeckende Haut blauroth verfärbt. Die linke Ohr¬ muschel ist zum Teil zerstört und von einer Ulceration eingenom¬ men ; nur der tragus und das Läppchen sind noch unversehrt. Der nicht sehr stark secernierende Geschwürsgrund zeigt zum Teil kleine warzige Erhebungen. Auch an der rechten Ohrmuschel und im übrigen Gesicht finden sich verschiedene geringe Anfänge von Epitheliomen. Verlauf: Patient hat heftigen Husten, fiebert und friert dabei stark. Er fühlt sich täglich mehr elend und schwach , hat keinen Appetit. Der Zustand verschlimmert sich immer mehr, dass Patient nach 5 Tagen stirbt. Die Sektion bestätigt den klinischen Befund. Die Geschwulst unter dem Ohr erweist sich als die ziemlich grosse unbewegliche Parotis. Besondere Veränderungen finden sich nicht in den in¬ neren Organen. Patient ist an Kräfteverfall zu Grunde gegangen. 4. A. J., Oekonom, 71 J., vom 8. März 1878 bis zum 19. März in Behandlung. Anamnese: Seit 8 Jahren hat Patient eine zuerst ver¬ härtete, dann ulcerierende Stelle am linken Ohr bemerkt, die an der Vorderfläche desselben gelegen, sich allmählich vergrösserte und vor 1/2 Jahr zu einer Schwellung vor dem Ohr Veranlassung gab, die später ebenfalls ulcerierte. In der letzten Zeit angeblich rapides Wachstum. Status: Seinem Alter entsprechend ziemlich wohl ausse¬ hender Mann. Das linke Ohr und ein Drüsenpacket vor dem Ohr finden sich zum grössten Teil in einen ulcerierten Tumor umge¬ wandelt ; beide sondern auf ihrem Grunde eine stinkende Flüssig¬ keit ab. Sonst sind Lymphdrüsen nicht zu fühlen. Operati on: Durch Circumcision im gesunden Gewebe wer¬ den die beiden oberen Drittel der Ohrmuschel und das Drüsen¬ packet exstirpiert. In der Tiefe des Kieferwinkels werden einige wahrscheinlich schon mitbeteiligte Drüsen nicht mitentfernt. Die gesunde, erhaltene untere Partie des Ohrläppchens wird als mi¬ nimale Ohrmuschel verwendet. Verlauf: Kein Fieber. Patient wird auf seinen Wunsch mit noch nicht ganz geheilter Wunde nach 12 Tagen entlassen, kommt abei nach 2 Monaten mit grossem inoperablem Recidiv wieder. Nähere Angaben über das Recidiv fehlen mir leider. Patient stirbt im Herbst 1878 angeblich an grosser Kachexie.