Über Struma maligna ... / vorgelegt von Emil Bötticher.

  • Bötticher, Emil.
Date:
1894
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Credit: Über Struma maligna ... / vorgelegt von Emil Bötticher. Source: Wellcome Collection.

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    darüber ist ebenso wie der tumor gegen seine Unterlage ver¬ schieblich. Auch auf der linken Seite, teilweise mit dem tumor der rechten Seite zusammenhängend, befindet sich eine über faustgrosse Geschwulst, die von der Medianlinie bis fast zum Humeruskopf reicht und von der clavicula bis zum processus mastoideus hinzieht, begrenzt vom Unterkieferrand und die ganze fossa supraclavicularis ausfüllend. Man kann deutlich einen horizontalen und einen darauf senkrechten Teil der Geschwulst unterscheiden. Der Tumor ist von harter Consistenz und unregel- mässiger Oberfläche , die Haut über demselben ist verschieblich, ebenso der Tumor gegen seine Unterlage- Er ist auf Druck und bei Bewegungen, ebenso wie beim Ivauen und Schlingen nicht schmerzhaft. Er ist zum Teil vom Muse, sterno - cleido- mastoideus bedeckt. Der Kehlkopf ist nach rechts dislociert. Die Diagnose wurde auf Struma maligna gestellt und die Operation durch Herrn Hofrat Professor Dr. Schönborn am 1. Dezember 1894 ausgeführt. Die Narkose dauerte fast zwei Stunden und verlief ohne Zwischenfälle. Zunächst wurde zur Exstirpation der rechtsseitigen Geschwulst geschritten, welche sich nach Unterbindung aller Gefässe leicht herausschälen liess, und sich als hypertrophische Drüse und eine grosse Cyste herausstellte. Dann wurde die Tracheotomie aus¬ geführt und eine Kanüle No. 7 nach König eingelegt. Bei der Exstirpation der linksseitigen Strumenhälfte wurde Unterbindung der vena iugularis communis, um welche das Sarkom so gewachsen war, dass es fast deren Wand bildete, und Resektion des vagus und sympathicus nötig. Nachdem noch circa 50 Ligaturen an¬ gelegt waren, wurde die Geschwulst mit den metastatischen Drüsen, die mit ihr zusammenhingen, in drei Stücken entfernt. Zwar war der Blutverlust nicht sehr bedeutend, doch bestand nach Ausführung aller Unterbindungen etwas parenchymatöse Blutung. ~ Daher wurde die Wunde mit Jodoformgaze tamponiert und dann unter Anwendung zweier seitlichen Pappschienen und Mooskissen ein aseptischer Yerband angelegt.