Zur heilgymnastischen Behandlung von Circulationsstörungen / von Max Herz.

  • Herz, Max.
Date:
1899
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Credit: Zur heilgymnastischen Behandlung von Circulationsstörungen / von Max Herz. Source: Wellcome Collection.

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    wird, und Herstellung, resp. Reconstruction compensatorischer Hypertrophie. Hie Entlastung des venösen Kreislaufes sucht Zander durch eine „bessere Blutvertheilung“ ähnlich wie Ling zu bewirken, während Oertel zum gleichen Zwecke die Flüssigkeitszufuhr einschränkt. Hie Arbeit des Herzens wird nach Zander dadurch erleichtert, daß der Hruck im Aorten¬ system sinkt, während Oertel, ebenso wie Traube, Stricker u. v. A. bei Muskelarbeit eine Erhöhung des Blutdruckes fand. Hie zahlreichen vor und nach einer Muskelarbeit von Marey, v. Frey, Oertel, Nebel u. A. aufgenommenen sphygmo- graphischen Curven wiesen allerdings auf eine Entspannung des Arteriensystems hin und schienen daher Zander Recht zu geben, der die Herabsetzung des Hruckes durch die Er¬ weiterung der Muskelgefäße erklärte. Ha das Verhalten des Blutdruckes, dessen Herabsetzung von Zander und seiner Schule geradezu gefordert wird, in den Mittelpunkt der Biscussion gerückt ist, muß hier der viel citirten Arbeit Hasebroek’s * 3) gedacht werden, der mit allen gebotenen Cautelen das Sphygmogramm und den Blut¬ druck während und unmittelbar nach einer ausgiebigen Muskel¬ leistung studirte. Hie sofort eintretende Entspannung der Radialis war eclatant, doch ergab die Messung mit dem Sphygmomanometer von v. Basch das überraschende Resultat, daß der Hruck für ganz kurze Zeit beträchtlich stieg, um dann alsbald abzusinken. Hasebroek erklärt nun das merkwürdige Zusammentreffen von sphygmographischen Entspannungs¬ zeichen mit einem gesteigerten Blutdruck durch den gleich¬ zeitigen Eintritt einer gesteigerten Herzarbeit und einer Erweiterung der peripheren Gefäße. Tschlenoff 4) fiel bei seinen vergleichenden Untersuchungen mit den Bruckmessern von Basch und Mosso der gleiche Umstand auf; unbeeinflußt durch das Calcul von Hasebroek erklärt er mit Recht den Widerspruch als unlösbar und führt ihn auf die Mangel¬ haftigkeit der Hruckmessung zurück, indem er betont, daß das Sphygmomanometer von Basch nicht den mittleren Blut¬ druck, sondern den maximalen, der Spitze des Sphygmogrammes entsprechenden Hruck angibt. Hamit wiederholt er einen Einwand, den ich 5 6) bereits vor mehreren Jahren erhoben habe. Am prägnantesten hat wohl Schott die unmittelbare Betheiligung des Herzmuskels an der gymnastischen Arbeits- • 3) Hasebroek, Ueber die gymnastische Widerstandsbewegung etc., 1895. 4) Tschlenoff, Heber die Beeinflussung des Blutdruckes etc. („Zeitschr. für diätetische und physikalische Therapie“, 1898, III u. IV.) 6) Herz, Ueber sicht- und fühlbare Arterienpulsationen, „Allg. Wiener med. Ztg.“, 1895.