Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld.

Date:
1915
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Credit: Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld. Source: Wellcome Collection.

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    von einander, wie durch einen Wechsel in der Stärke des Okulars werden die für die vei*schiedenen Refraktionsanomalien erforderlichen Divergenzen und Konver- genzen des von einem fernen Objekte einfallenden parallelen Strahlenbüschels erzeugt. Das Hirschberg'sche Optometer beruht auf dem Prinzip des astronomischen Fernrohres und besteht aus 2 Konvexlinsen von kurzer, aber verschiedener Brenn- weite; die Brennweite der Okularlinse beträgt 4,5 mm, die der Objektivlinse 27 mm. Der Abstand beider Linsen voneinander ist veränderlich, wodurch den aus dem Okular austretenden Strahlen alle Grade von Divergenz oder Konvergenz erteilt werden können. Die Lage des durch die Okularlinse angenäherten Fernpunktes wird durch die Stellung der Objektivlinse mittelst einer Skala festgestellt, welche auch die Korrektionslinse in Meterlinsen ei'giebt. Die Sehproben werden verkehrt in ungefähr 5 — 6 m Entfernung benützt. Um gleichzeitig die Sehschärfe zu bestimmen, ist der durch das Optometer ermittelte Sehschärfebruch durch die der Einstellung entsprechende Vergröfserungszahl, welche sich aus einer beigegebenen Tafel ergiebt, zu dividieren. Plehn suchte den bei beiden zuletzt genannten Optometern hervortretenden Ubelstand einer Vergröfserung der Sehproben dadurch zu verbessern, dafs er sich zweier gegeneinander verschiebbarer Plankonvexlinsen von 20 D bediente und den Brennpunkt des Okulars mit dem Knotenpunkte des untersuchten Auges zusammen- fallen liefs. Die beiden Plankonvexlinsen kehren sich ihre konvexe Fläche zu und befinden sich in einer Röhre; die Okularöffnung ist so beschaffen, dafs der Brenn- punkt der Okularlinse mit dem Knotenpunkte des untersuchten Auges zusammen- fallt. Einei' Dioptrie entsprechen 2,5 mm der Skala. Die Sehproben befinden sich in 3 m Entfernimg umgekehrt an der Wand. Der Nullpunkt der Skala entspricht derjenigen Einstellung der verschiebbaren Objektivlinse, bei welcher sie um die doppelte Brennweite von der Okularlinse entfernt ist, parallel einfallende Strahlen also parallel austreten. Snellen hat als Optometer eine Doppelbrille empfohlen , welche aus 2 Paaren kombinierter Gläser gebildet wird. Diese bestehen aus je einer negativen Linse von 40 D und einer positiven von 20 D. Ihr gegenseitiger Abstand kann mit Hilfe eines in einer Zahnstange laufenden Zahnrades verändert werden. Ist dieser Abstand = 0, dann ist die Gesamtwirkung = — 20 D; vergröfsert man den Abstand auf 5 cm, dann wird die Wirkung = 0, bei geringerem Abstände wirkt die Kombination als Konkavglas, bei gröfserem als Konvexglas. Ein Zeiger giebt die Wirkung auf einer Skala an. In Kürze ist noch der Optometer zu gedenken, welche auf der Basis des •Sc/iemer's chen Versuch es und der chrom atischen Aberr ation konstruiert sind. In ersterer Beziehung sei bemerkt, dafs durch ein Plättchen mit zwei nahe aneinander stehenden, feineren Öffnungen ein Gegenstand, für welchen ein Auge nicht eingestellt ist, doppelt gesehen wü'd. Ein Zeiger, welcher sich längs einer Skala mit dem Objekte auf dem Optometer verschieben läfst, markiert den Punkt des Einfachsehens. Das Prinzip der chromatischen Aberration wird dadurch veranschaulicht, dafs, wenn ein Auge, welches durch ein Kobaltglas ijach einem Kerzenlichte sieht, für Strahlen von mittlerer Brechbarkeit, zwischen Rot und Violett, eingestellt ist, alsdann die roten und violetten Strahlen einen gleich grofsen