Über die künstliche Erzeugung der Decidua und über die Bedeutung der Ovarien für die Deciduabildung / von Leo Loeb.

  • Loeb, Leo, 1869-1959.
Date:
[1908]
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Credit: Über die künstliche Erzeugung der Decidua und über die Bedeutung der Ovarien für die Deciduabildung / von Leo Loeb. Source: Wellcome Collection.

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    Separatabdruck aus Zentralblatt für Physiologie, Kd. XXII, Nr. 1(>. sity of Pennsylvania, Philadelphia.) Über die künstliche Erzeugung der Decidua und über die Bedeutung der Ovarien für die Deciduabildung. Von Leo Loeb. (Der Redaktion zngegangen am 1. Oktober 1908.) ('ber die direkten Ursachen der Deciduabildung war bisher wenig Sicheres bekannt. Am weitesten akzeptiert dürfte die ins- besondere von Halban vertretene Anschauung sein, daß das be- fruchtete Ei auf die Uterusschleimhaut einen Reiz ausübt, der zur Deciduabildung führt. Auch bei der Tubargravidität werde die Bildung der uterinen Decidua durch einen von dem Ei ausgehenden, auf eine gewisse Distanz wirkenden Reiz des befruchteten Eies ausgelöst. Auch die Arbeiten L. Fraenkels konnten zu einer eindeutigen Analyse der Deciduabildung nicht führen. Dieser Autor fand, daß Exstirpation der Ovarien nach der Kopulation das Zustandekommen der Schwangerschaft beim Kaninchen verhindert. Insbesondere glaubte Fraenkel, einer Anregung Borns folgend, daß eine innere Sekretion des Corpus luteum hierfür verantwortlich sei. Das Corpus luteum bewirke Schwellung und Auflockerung der Uterusschleimhaut, Daß nach der Einbettung des Eies um dieses herum die Decidua am frühesten und stärksten gefunden wird, sei erklärlich, da bald nach der Nidation die Hyperämie und Auflockerung hier am größten sei. Man dürfe überhaupt nicht annehmen, daß die Funktion des Corpus luteum gerade in der Deciduabildung bestehe, vielmehr in der für die Nidat ion und Menstruation nötigen allgemeinen Hyperämie und serösen Durchtränkung der Uterusschleimhaut. Auch andere Autoren fanden, daß Exstirpation der Ovarien das Zustandekommen der Schwangerschaft beim Kaninchen verhindert: aber die Ansichten Fraenkels über die Funktion des Corpus luteum haben keineswegs allgemeine Anerkennung gefunden und die von anderen Autoren erhaltenen experimentellen Ergebnisse be- stätigen im allgemeinen Fraenkels Schlußfolgerungen nicht. Die Ursache für die widersprechenden Resultate liegt darin, daß als Kriterion der Wirkung verschiedener experimenteller Eingriffe das Zustandekommen oder Nichtzustandekommen (respektive Unter- brechung) der Schwangerschaft diente. Der Verlauf der Schwanger- schalt wird aber bekanntlich bei vielen nicht spezifischen Faktoren