Zur Casuistik des Wangen-Carcinoms : seine Operation und der plastische Ersatz ... / vorgelegt von Otto Kieserling.

  • Kieserling, Otto, 1877-
Date:
1904
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Credit: Zur Casuistik des Wangen-Carcinoms : seine Operation und der plastische Ersatz ... / vorgelegt von Otto Kieserling. Source: Wellcome Collection.

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    Sicherheit zu eiwarten waren, zu vermeiden, bildete er aus der nach vorn von dem Defect gelegenen und zum Teil noch der Ober- und Unterlippe angehörenden Schleimhaut je einen mit der Basis nach oben resp.. nach unten gekehrten, circa 21h cm breiten Lappen, welchen^ er bis zur Basis von der Unterlage ablöste, gegen die Mitte des primären Defectes verzog, aus¬ breitete, dann mit Catgutnähten auf dessen Wundfläche befestigte. Der Hautschnitt wurde durch Naht vereinigt. Mittelst der beschriebenen plastischen Operation war der Defect durch eine breite Schleimhautbrücke in 2 längsgestellte Segmente geteilt worden, so dass von demselben nur noch ein vorderer und hinterer Randstreifen der Granulation überlassen blieb. Der primäre Defect war hierdurch wesentlich verkleinert und bis auf geringe Reste gedeckt. Die zum Ersatz bestimmten Lappen wurden zugleich einer Stelle entnommen, an der eine folgende Narbencontractur auf die Fähigkeit, den Mund weit zu öffnen, keinen wesentlichen Einfluss ausüben konnte. Der Er¬ folg war vollauf befriegend. Oberst empfiehlt seine Methode warm für die Behandlung von „nicht ausgedehnten“ Wangenschleimhautdefecten ohne De- fecte der Gesichtshaut, ferner zur Deckung der Defecte nach tuberkulösen und syphilitischen Geschwüren. Die Methode von Oberst kann nach v. Baragz auch mit Nutzen angewandt werden bei Defecten der Wangenschleimhaut und Gesichtshaut zugleich. Den Hautdefect könnte man durch einen der Nachbarschaft entnommenen Hautlappen decken. Zum Schluss möchte ich noch die Methode von Czerny erwähnen, da sie besonders einfach erscheint. Nach Czerny's Ansicht wird bei den Methoden von Israel und Hahn, wenn man bei Carcinom der Wange die Submaxillargegend ausräumen muss, die Ernährungsbasis des Lappens gefährdet. Ausserdem brauchten diese Methoden wegen der 3 Nachoperationen ziemlich viel Zeit, was nach seiner Ansicht um so mehr in’s Gewicht fällt, da die Krebse der Wangenschleimhaut sehr häufig recidivieren. In einem Falle suchte er den Wangendefect durch einen seitlich gedrehten aus Wangen- und Hals-Haut bestehenden