Ueber hereditäre und congenital-angelegte Sehnervenleiden / von Th. Leber.

  • Leber, Theodor, 1840-1917.
Date:
[1871]
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Credit: Ueber hereditäre und congenital-angelegte Sehnervenleiden / von Th. Leber. Source: Wellcome Collection.

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    sowenig wie manche andere Affectionen, weshalb aus den nachfolgenden Beobachtungen immer nur unsichere Schlüsse zu ziehen sind. Eine der ältesten und am meisten citirten Beobach- tungen stammt vonBeer,^) der überdies bemerkt, dass er mehr als eine Familie kannte, in welcher die meisten Glieder durch verschiedene Generationen in einer be- stimmten Lebensperiode an schwarzem Staar erblindeten. „Vorzügliche Aufmerksamkeit verdient eine derselben, de- ren weibliche Glieder schon in der dritten Generation voll- kommen und unauflialtsam amaurotisch werden, sobald die Menstruation aufhört; doch blieben bisher alle die- jenigen davon verschont, w^elche Kinder getragen und geboren hatten. Aber auch bei den männlichen Glie- dern dieser uoglücklichen Familie, welche sowie die weiblichen durchaus sehr dunkelbraune Augen haben, zeigt sich ohne Ausnahme offenbar eine Opportunität zur amaurotischen Gesicldsschwäche, obwmhl bisher kei- nes derselben wirklich erblindet ist.” Da die Erblindung hier besonders in der klimacteri- schen Periode bei Frauen auftrat, so könnte man daran denken, ob es sicli nicht um chron.Glaucom gehandelt habe, das nach v. Gräfe zuweilen hereditär auftriit. Indessen würden dann wohl in den späteren Stadien, wenigstens in einigen Fällen, äusserlich sichtbare Zeichen von Glau- com aufgetreten sein, welche einem so genauen Beob- achter wie Beer nicht entgangen wären, der das chron, Glaucom als arlhritische Amaurose sehr wohl kannte. Demourskannte mehrere Beispiele von Ge- schwistern, die an hereditärer Amaurose liften. Vier Schwestern sahen mit dem rechten Auge nicht oder sehr wenig, doch war die Pupille noch etwas beweglich, die des Vaters aber fast gar nicht, der mit diesem Auge immer nur sehr unvollkommen gesehen hatte. Sein Sohn und dessen Kinder liatten gute Augen. — Eine junge D Beer, Lehre v. d. Augenkrankh. Bd. II. Wien 1817. S. 443. **) Demours, Traite des malad, des yeiix. Paris 1818. T. I. p. 368.