Ueber hereditäre und congenital-angelegte Sehnervenleiden / von Th. Leber.

  • Leber, Theodor, 1840-1917.
Date:
[1871]
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Credit: Ueber hereditäre und congenital-angelegte Sehnervenleiden / von Th. Leber. Source: Wellcome Collection.

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    5—6 Wochen einstellten, blieben sie später oft Monate lang aus und sind jetzt seit 3 Jahren nicht wiederge- kehrt. Sie kamen in der Eegel, wenn sich Patient auf- geregt hatte; es ging ihnen eine Aura vorher, bestehend aus einem Gefühl von Wärme auf der Brust, dann Schwindel, Ohrensausen und Umfallen mit vollständiger Bewusstlosigkeit, wobei sich Patient auch wiederholt in die Zunge hiss. Die Dauer der Anfälle betrug in maximo !■—2 Stunden. Nachdem, 13 Jahre nach Ablauf seines Augenlei- dens, zwei seiner Geschwister kurz hinter einander gleich- falls von Sehstörung befallen worden waren, stellte sich Patient auf meine Bitte zur Untersuchung vor, welche folgendes Besultat ergab. Status am 11. Mai 1870: B. XL. in Sn. in 14' etwas mühsam, in der Nähe Nr. 3 rJ.) mühsam, Worte von Nr. 2. L. XL. in 14, Nr. 1 sehr mühsam. Bds. Gesichtsfeld frei und Farbensinn normal. Ophth. Bds., besonders aber K. sehr stark ausgesprochene bläulichweisse, sehnige Färbung der Papille mit starker atro- phischer Excavation; Lamina cribrosa in grosser Ausdehnung sichtbar, die mediale Hälfte der Papille mattweiss. Arterien eng, namentlich R. in hohem Grade. Fall 5. Die zweite Schwester, Frl. Emma B., 28 J., stellt sich mir am 18. Febr. 1870 in der v. Gräfe’schen Klinik wegen rasch entstandener beiderseitiger Erblindung vor. Sie leidet öfters an Kopfschmerzen mit grosser Mattigkeit, hat aber niemals krampfartige Anfälle, Ohnmächten u. dgl. gehabt. Flimmern tritt bei den Kopfschmerzen nicht auf. Sonstige Krankheiten hat Patientin nicht durchgemacht. Anfang Februar 1870 be- merkte sie einen leichten Schmerz in der Stirn und den Augen, wenn sie dieselben bewegte, hatte aber weder heftigere Kopfschmerzen, noch Schwindel, noch gastrische Störungen. Nachdem diese Erscheinungen ca. 14 Tage bestanden hatten, entwickelte sich innerhalb nur 5 Tagen eine beiderseitige vollständige Erblindung ohne nachweisbaren Anlass. Die Sehstörung begann in Ge- stalt eines Nebels ziemlich gleichzeitig vor beiden Augen und hat namentlich in den letzten 2 Tagen ganz rapide Fortschritte gemacht; nachdem Patientin vorgestern noc