Ueber hereditäre und congenital-angelegte Sehnervenleiden / von Th. Leber.

  • Leber, Theodor, 1840-1917.
Date:
[1871]
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Credit: Ueber hereditäre und congenital-angelegte Sehnervenleiden / von Th. Leber. Source: Wellcome Collection.

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    3 Wochen nach Beginn der Sehstörung, noch nicht sta- tionär. Status am 29. Decemher 1870. K. Finger central in 2', excentrisch weiter. Gesichtsfeld frei; kleines, am meisten nach oben ausgedehntes centr. Scotom. Im ganzen Gesichtsfeld hochgradige Farbenblindheit (zin- noberroth gelb, hellgrün und rosa weiss, violett hellblau, blau und gelb richtig). L. Finger in 14', Nr. 3. sehr mühsam in 4—5. Gesichtsfeld frei. Kein Scotom nachweisbar, Farbensinn im ganzen Gesichtsfeld normal. Patient giebt an, in der Dämmerung besser zu sehen. Ophth. R. Papille leicht weisslich entfärbt, be- sonders in der temporalen Hälfte, scharf begrenzt, Ge- fässe ziemlich normal gefüllt, an einigen derselben auf der Papille Andeutung feiner weisser Streifen. L. Pa- pille geröthet, ihr Rand und die anstossende Netzhaut leicht graulich getrübt, Gefässe etwas ausgedehnt. Ausser Heiirteloup’schen Blutentziehungen wurde hier nach den günstigen Erfahrungen bei der folgenden Familie sogleich eine moderirte Inunctionskur angewandt. Dieselbe brachte eine erhebliche Besserung auf dem schlechtei’en rechten Auge, so dass Finger auf 8—9' ge- zählt wurden, während der Zustand des linken sich an- fangs stationär erhielt. Die Inunctionskur wurde bei beginnenden Mercurialerscheinungen ausgesetzt und Patient mit kleinen Dosen Sublimat, später mit Jodka- lium weiter behandelt. Leider trat aber jetzt bei fort- schreitender Besserung des rechten, eine allmälige Yer- schlimmerung des bisher stationär erhaltenen linken Auges ein. Status am 7. März 1871. R. Worte von Nr. 15, L. nur Worte von Nr. 8, Buchst, von Nr. 5; links noch immer kein Scotom nachweisbar, auch Farbensinn noch normal. Ophth. jetzt auch links beginnende Ver- färbung der Papille, Trübung ihrer Grenzen nur noch sehr gering, am unteren Rande ein feiner weisser Streif, der die hier übertretenden Gefässe etwas undeutlich macht. Gefässe gut gefüllt. Ein Versuch mit dem con- stanten Strom (Sympathicusbehandlung) brachte nur