Kraniologischer Beweis für die Stellung des Menschen in der Natur / von N.C. Macnamara.

  • Macnamara, Nottidge Charles, 1832-1918.
Date:
[1902?]
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Credit: Kraniologischer Beweis für die Stellung des Menschen in der Natur / von N.C. Macnamara. Source: Wellcome Collection.

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    dieser Epoche Menschen im westlichen Europa, denn die Feuersteinwaffen, welche sie machten, wurden in Ablagerungen dieser Periode in verschiedenen Theilen unseres Continents gefunden. 1. Der Cephalindex des Javaschädels ist 73,4, der des Durchschnitts der Neanderthalgruppe ist 74,4. 2. Der Glabella-Inionhöhenindex des Javaschädels ist 34,2, während der der Neanderthal- gruppe 41,7 ist. 3. Der Bregma-Positionsindex des Javaschädels ist 44,7, der der Neanderthalgruppe 36,2. 4. Der Glabella- Cerebralindex des Javaschädels ist 28,7, während der der Neanderthal- gruppe 41,6 ist. 5. Der Frontal-Breitenindex des Javaschädels ist 65,4, der der Neanderthalgruppe 71. 6. Der Frontal-Parietallängenindex des Javaschädels ist 85,8, der Neanderthalgruppe 92. 7. Der Bregmawinkel des Javaschädels beträgt 44°, der Neanderthalgruppe 46°. 8. Der Stirnwinkel des Javaschädels 52°, der Neanderthalgruppe 62°. 9. Der Krümmungswinkel des Stirnbeins ist beim Javaschädel 153°, beim Neander- thal 143°. 10. Der Lambdawinkel des Javaschädels 69°, der der Neanderthalgruppe 67°. 11. Der Opisthionwinkel kann mit Rücksicht auf den beschädigten Zustand der Occipital- knochen dieser Schädel nicht mit Sicherheit bestimmt werden. 12. Der Inhalt des Javaschädels ist wahrscheinlich 930 ccm, der der Neanderthalgruppe 1230 ccm (siehe Tafel 1 und Fig. 2). Aus den obigen Ziffern erhellt, dass, was die Nummern 1, 7, 10 unserer Messungen betrifft, der Javaschädel und die Neanderthalgruppe eng mit einander verwandt sind; sie unterscheiden sich in Bezug auf Nummer 8 und unterscheiden sich sehr stark in Nr. 2, 3, 4, 6, 8 und 9. Der Inhalt des Javaschädels ist der Neanderthalgruppe näher als dem der grössten leben- den anthropoiden Affen. Obwohl ein grosser Unterschied besteht in der Connfiguration des Javaschädels und der Neanderthalschädel, so füllt doch ersterer, besonders in Bezug auf seinen Inhalt, die weite Kluft aus, welche zwischen der Schädelform irgend eines der bekannten anthropoiden Affen und jener der Neanderthal-Menschengruppe bestand. — Wenn wir die Prä- oder vielleicht Interglacialperiode verlassen, zu welcher Zeit wir annehmen, dass die Neanderthal-Menschengruppe in Europa lebte, müssen wir fragen, welche Verwandtschaft ihre Schädel haben mit derjenigen des Volkes, welches in unserem Welttheil während der weit entfernten Zeit, als die hohen Kiesterrassen gebildet wurden, lebte. Einige dieser Terrassen liegen nun etwa hundert Fuss über dem Spiegel der Wasserläufe, von denen sie ursprünglich abgelagert wurden. Von den verschiedenen Schädeln, welche diesen Formationen angehören, sei es uns erlaubt, den von Mr. Elliott auf Galley Hill entdeckten Schädel zu wählen *). Obwohl nicht in einer Flussablagerung gefunden, können wir dem Galley Hillcranium einen Schädel zugesellen, der aus einem Lager von „Brecciated talus“ in Gibraltar erhoben wurde1 2). 1) M. E. T. Newton, F. R. S., hat von diesem Schädel eine ausgezeichnete Schilderung mit Zeichnungen in dem Quarterly Journal of the Geological Society für August 1895 gegeben, Vol. II. Zeitschrift für Morpho- logie und Anthropologie 1899. I, Heft 1 mit Taf. I bis III und 58 Figuren im Text. 2) Catalogue of Osteology, Museum of Royal College of Surgeons, Nr. 371.