Das Scharlachfieber : seine Geschichte, Erkenntniss und Heilung / von Ed. Schnizlein.

  • Schnizlein, Eduard, 1810-1864.
Date:
1859
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Credit: Das Scharlachfieber : seine Geschichte, Erkenntniss und Heilung / von Ed. Schnizlein. Source: Wellcome Collection.

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    GeschlcntUcIier lleöerWlck, Des Lebens erste I.elirmeistevin ist die Geschichte. Von ihr kimnten -wir -wenigstens lernen, wie ■wir's nicht machen sollten. Es giebt kaum eine Krankheit, die bei aller Ausgeprägtheit und Entschiedenheit ihrer Erscheinungen, bei ihrer generischen Selbst- ständigkeit, eine grössere Mannigfaltigkeit darböte in ihrem grad- weisen Auftreten sowohl im Allgemeinen an dem einzelnen be- fallenen Individuum, als in dem Organe, in dem sie sich vorzugs- weise lokalisirt, wie in ihrem Erscheinen als Epidemie — als die Krankheit, welche wir heut zu Tage Scharlachfiebcr nennen. Denn bald tritt sie allgemein mit solcher Milde auf, dass die Kranken sehr wenig- Fieber haben, einigen Appetit behalten, kaum Uber Halsweh klagen, die Haut so wenig geröthet haben, dass sie den Aerzten gerade nur noch die charakteristischen Merkmale oewährt, und einzelne Fälle kommen dazwischen vor, in denen die Befallenen in wenigen Stunden getödtet sind, bevor nur der Arzt gerufen ist, andere Fälle, in denen das Halsweh so heftig ist, dass die Kranken alle Augenblicke, zumal bei Nacht, meinen, sie müssen ersticken, andere, in denen die Röthe der Haut so allgemein und so intensiv ist, dass sie in ihrer ganzen Ausdehnung karmoisin-, Scharlach-, purpur-roth, kupferbraun geförbt erscheint. Es giebt ganze Epidemien, in denen entweder der Ausschlag ausgebildeter zum Vorschein kommt, oder das Halsweh in mannigfaltiger Artung auftritt, oder die Tödlichkeit ohne oder mit diesen beiden Lokalisirungen auffallend ist und noch mehr in früheren Zeiten war. Ja, wir wissen soo-ar,