Die Folgen der Aufhebung des Impfzwangs in der Schweiz : Brief an Seine Excellenz den Herrn Staatsminister des Innern v. Pischek in Stuttgart.

  • Vogt, Adolf.
Date:
1895
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Credit: Die Folgen der Aufhebung des Impfzwangs in der Schweiz : Brief an Seine Excellenz den Herrn Staatsminister des Innern v. Pischek in Stuttgart. Source: Wellcome Collection.

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    bie (Säuglinge Ijaben, briitfen fie bie p)tfenfterblid)f'eit ber gefamtcn ©eimpften in unuerbienter SGBeife f;erab. 3) ©af3 bie p>tf'enfeud;e fid) mel;r als irgenb eine anbere epibemifdje ÄranEfceit mit Vorliebe, bismeilen aud; ausjdjliefHid), in ben unterften ^olföfduditen einjuniften pflegt, ift ebenfo befannt al§ bie S^atfadje, bafj bie ©eudje bie meiften Ungeimpften eben in biefem Proletariat oorfinbet. i&emadrtä&igt man bal;er bie 2lus= fcfjeibimg uon raorjlljabenber unb armer SBeuölferung in ben $oden= liften, wie bies ©til ift, fo fann baö -Refultat ber ^ergleidmug nur ein trügerifd)eö fein. 4) ©ie ^mpflerjre fdjliefit aus ber (h-folglofigtot ber Impfung bei bereits ©eimpften ober ©epodten auf bereit Unfäljigfeit, ber Seudje anheimzufallen, ©letdnnoljl fdjtebt man alle „ofjne ©r* folg ©eimpften unter bie Ungeimpften, obgleid) fie mel;r als bie mit ©rfolg ©eimpften ben faftifdjen Seineis ifjrer Smmunität ab= gelegt Ijaben, unb erteidjtert auf biefem nidjt meljr luigeiuöfmlidjen 2£eg ben ©dntlbf'onto ber ©eimpften. 5) ©nblid) entlaftet man aud) nod; bie ^ocfenfterbtidjfeit ber ©eimpften burdj bie ©inreiljitng ber angeblid; „gu fpät ©e= impften unter bie Ungeimpften. C?s finb bies bie ^odenfranfen, bei benen man fupponiert, fie feien unmittelbar rjor bem opera= tiuen 2lf't bereits infijiert morben. 9cid;ts aber ift natürlicher, als bafj unter ben nielen, meldje fid; ber 3lnftedung ober bem epibemu fdjen ©influfs gegenüber als irjiberftanbsfäfjig ju erroeifen pflegen, bod) gar mandje uon gerabe ausreidjenber SBiberftanbsfraft fid) 6e= finben, bei benen es nur nod) bes fleinen Pus uon einoerleibtem ^odengift, roie es bie Impfung liefert, bebarf, um ber $ranff)eit 3ii nerfallen.1 Statt als „ju fpät ©eimpfte mären fie baljer el;er alö „burd; bie Impfung fünftlid; erzeugte Sßodenfälle 311 begeidmen unb erft redjt in bie SRubrif ber ©eimpften gu fteüen. @s fann bal;er unferer offiziellen ^odenftatiftif faum ein ioiffen= fdjaftlidjer Gl;aral'ter beigemeffen merben. 2luf einem anberen Söege läfjt fid; jebod) an unferen 2lufnal;men bie $rage prüfen, ob bie siupfung mirElid) bie Sebensgefaljr ber Äranfljeit, mit anbern äßorten beren Setalität roefenttid) Ijerabfefce. £)ie 3Seröffentlid)ungen bes fdjmeigerifdjen ©efunbljeitsamteo laffen, trofc iljrer Südenljaftigfeit, loenigftenö für fünf Kantone bie 9Jcorbibität, Mortalität unb Setalität ber p>den mit ilirer Smpf* prarjs raäljrenb ber 18 ^al;re 1876—93 oergteidjen. ©s finb bieö bie Kantone Sern, Bürid;, ©t. ©allen, £l)urgau unb 33afelftabt. £>a Sern m'el meljr ^inberimpfungen als bie mt anbern Kantone oergeidmete, fo fei es in ber folgenben Tabelle biefen oieren gegenübergeftellt, unb ba fid; in St. (fallen erft im 1 1881—92 ääf)lte man im Ännton SBevu 906 ^oefenfäfle bei ©eimpften, »on melden 7S angeblitf) „ju fpät geimpft roore». 9?on biefen leiteten fkvben •11 ober 14,i ^rojent, »on ben übrigen 818 Grfranften 64, alfo mtr 7,s ^roj'ent.