Aerztliche Bemerkungen über Ischl / von Jos. Polak.

  • Polak, Joseph.
Date:
1853
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Credit: Aerztliche Bemerkungen über Ischl / von Jos. Polak. Source: Wellcome Collection.

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    den Umstand nicht übersehen, dass die Soole ausser dem Koch- salz noch andere Salze, als salzsaure, kohlensaure und schwe- felsaure Magnesia, Kalk, Ammoniak, Brommagnesia und Eisen- oxydule enthält, und dass demnach die gewöhnlichen Kochsalz- bäder nur immer ein Surrogat der Soolenbäder bleiben. Wir lassen diese Bäder durchschnittlich zu 27° K bereiten und die Patienten darin von y4 bis zu % Stunde verweilen. Wir hatten nie Grund, diesen Wärmegrad zu erhöhen, dagegen er- niedrigten wir ihn öfter nach und nach und insbesondere, wenn die Lufttemperatur eine hohe war, selbst bis auf 24° R. Will man deren Wirkung auf den Organismus mit wenigen Worten von uns bezeichnet haben, so können wir nicht umhin, unserer Erfahrung gemäss uns dahin auszusprechen, dass sie im Allgemeinen die se- und excretionellen Functionen anregen, eine Umstimmung im Nervensystem zur Folge haben und hier- bei den Körper eher stärken als schwächen. Insbesondere müs- sen wir letztem Umstand hier hervorheben, als uns alljährlich Kranke vorkamen, die diese Bäder immer gestärkt verliessen, während ein gewöhnliches Süsswasserbad sie immer schwächte und ihnen selbst allerlei unangenehme Empfindungen verur- sachte. Anbei erhielt das Hautorgan, falls es nicht gar zu spröde und trocken waf, immer eine durch die Mischung des Salzes mit dem Hautsmegma bedingte angenehme Geschmeidigkeit. Das Gefühl der Behaglichkeit übrigens, das mit dem anfänglichen Gebrauch des Bades immer verknüpft ist, verliert sich gewöhn- lich in späterer Zeit (4—6 Wochen) und macht nach und nach einem allgemeinen Unbehagen, mit oft fieberhafter und localer Aufregung, Platz. Mit diesem und durch dieses schwindet aber auch das Leiden (s. w. u.) um dessentwillen Patient Hilfe bei uns zu suchen hat; nur ist es Sache des Arztes , während die- ses Reaktionsstadiums die Naturheilkraft in ihrem Streben mit richtigem Takt zu unterstützen. Ein wesentliches Coagens zu den Soolenbädern bilden die Ischl eigenthiimlich zukommenden Soolendampfbäder. Diese Bäder, die in ihrer äusseren Einrichtung eben nicht son- derlich von jener der gewöhnlichen Dampfbäder differiren und gleich wie diese mit den nöthigen Doucheapparaten versehen sind, erhalten durch ihr Medium i. e. den Salzdampf ein eigenes Gepräge. Aus der verkochten Soole und in grossen Räumen (Pfannen) tumultuarisch entwickelt, reisst nämlich dieser Dampf eine solche Masse Salzpartikeln mit sich, dass man alldort, wo er auf kalte Räume stösst, Salzkrystalle en masse anschiessen